Was der Papst in Myanmar und Bangladesch plant

Papst Franziskus bricht Ende November zu einem einwöchigen Staats- und Pastoralbesuch nach Myanmar und Bangladesch auf. Das Programm wurde nun präsentiert: Ein Treffen mit Angehörigen der muslimischen Rohingya ist nicht angeführt.

Im Mittelpunkt der Reise vom 26. November bis 2. Dezember stehen Treffen mit den Staatsspitzen der beiden Länder, Gottesdienste mit der christlichen Minderheit und interreligiöse Begegnungen, wie aus dem am Dienstag vom Vatikan veröffentlichten Programm hervorgeht. Ein Abstecher in die Krisenregion Rakhine oder ein Treffen mit Rohingya findet laut den derzeitigen Plänen nicht statt.

Am 28. November wird Papst Franziskus in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw von Staatspräsident Htin Kyaw willkommen geheißen. Am gleichen Nachmittag stehen eine Unterredung mit der De-facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sowie eine Rede vor Vertretern von Politik und Gesellschaft auf dem Programm.

Aung San Suu Kyi und Papst Franziskus

APA/EPA/Osservatore Romano

Papst Franziskus und Myanmars De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi

Treffen mit buddhistischen Mönchen

Am 29. November feiert der Papst seine erste öffentliche Messe in Rangun. Ferner sind Begegnungen mit dem obersten Rat der buddhistischen Mönche und mit den katholischen Bischöfen des Landes vorgesehen. Tags darauf ist ein weiterer Gottesdienst mit Jugendlichen vorgesehen, bevor Franziskus ins benachbarte Bangladesch weiterreist.

Die dortige Visite beginnt Franziskus am 30. November mit einer Ehrung der Märtyrer des Unabhängigkeitskriegs 1971 an der nationalen Gedenkstätte in Savar und des „Vaters der Nation“, Scheich Mujibur Rahman (1920-1975), in dessen ehemaligem Wohnhaus in der Hauptstadt Dhaka. Anschließend wird Franziskus von Staatspräsident Abdul Hamid empfangen und hält eine Ansprache vor Vertretern von Politik und Gesellschaft.

Politische Gespräche und Freiluftmesse

Am 1. Dezember feiert Franziskus unter freiem Himmel eine Messe mit Priesterweihe und lädt zu einem interreligiösen und ökumenischen Friedenstreffen ein. Ferner sind Gespräche mit Premierministerin Scheich Hasina Wajed in der Vatikanbotschaft sowie mit den katholischen Bischöfen des Landes in einem Priesterwohnheim geplant. Zum Abschluss der Reise stehen am 2. Dezember Begegnungen mit Klerikern und Ordensleuten sowie mit Jugendlichen auf dem Programm.

24-stündige Lücke im Programm

In privater Form will der Papst auch ein Heim Mutter Teresas besuchen, das sich vor allem um Straßenkinder in einem Elendsviertel kümmert. Am späten Abend vor dem ersten Adventsonntag am 3. Dezember wird Franziskus in Rom zurückerwartet.

Mit einer Dauer von gut sechs Tagen zählt die Visite in Myanmar und Bangladesch zu den längeren der bislang 21 Auslandsreisen von Papst Franziskus. Auffallend ist eine rund 24-stündige Lücke im Programm zwischen der Ankunft in Rangun am 27. November und dem Weiterflug nach Naypyidaw. International stehen Myanmar und Bangladesch wegen des Dramas um die mehr als 500.000 geflohenen Rohingya in der Aufmerksamkeit. Papst Franziskus hatte mehrfach seine Solidarität mit der muslimischen Minderheit im Westen Myanmars erklärt.

religion.ORF.at/KAP

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