Klimapolitik: Bischöfe kritisieren Trumps Änderungen

Die katholischen Bischöfe der USA haben die Pläne der US-Regierung von Präsident Donald Trump für ihren Kurswechsel in der Klimapolitik kritisiert. Die Regierung verfolge keine vernünftige Alternative.

In einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung der US-Bischofskonferenz mahnte Bischof Frank J. Dewane, „den Aufschrei der Welt“ zu hören. Die Regierungspläne seien eine Enttäuschung. Zuvor hatte der Direktor der Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, ein Papier vorgelegt, wie der von Trumps Vorgänger Barack Obama eingeführte „Clean Power Plan“ (CPP) zur Verringerung der Treibhausgasemissionen abgeschafft werden soll.

Kohlekraftwerk in Kentucky

APA/AFP/Nicholas Kamm

Die katholischen Bischöfe der USA sind besorgt über die Kursänderung von Präsident Donald Trump in der Klimapolitik

„Clean Power Plan“ auf Eis

Mit dem „Clean Power Plan“ von 2015 sollten erstmals landesweit verbindliche Ziele für die Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase im Energiesektor vorgeschrieben werden. Vorgesehen war, den CO2-Ausstoß von Kraftwerken bis 2030 um 32 Prozent unter das Niveau des Jahres 2005 zu senken. Dazu sollten vermehrt erneuerbare Energien die fossilen Brennstoffe ersetzen.

Obamas Plan hätte voraussichtlich zur Schließung zahlreicher Kohlekraftwerke geführt. Er trat allerdings nie in Kraft, weil er von rund 30 US-Bundesstaaten juristisch angefochten und daraufhin im Februar 2016 vom Obersten Gericht auf Eis gelegt wurde.

„Keine vernünftige Alternative“

Begründet wurde die Abkehr von der Obama-Regelung damit, dass die Vorgängerregierung ihre Befugnisse bei der Begrenzung der Emissionen überschritten habe. Laut CPP-Vorgabe sollten Kraftwerke ihren Schadstoffausstoß bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 32 Prozent senken. Umweltbehörde-Chef Pruitt kündigte stattdessen schlicht an, dass man nun in der Gesellschaft andere Vorschläge sammeln werde, wie der Schadstoffausstoß verringert werden kann.

Der CPP sei gewiss nicht die einzige Möglichkeit gewesen, um die schädlichen Emissionen einzudämmen, hieß es in der Erklärung der US-Bischöfe. Aber leider verfolge die neue Regierung keinerlei vernünftige Alternative. Die Vereinigten Staaten sind nach China der weltweit zweitgrößte Verursacher der Treibhausgas-Emissionen.

„Beunruhigender Ansatz“

Ausdrücklich verweist die Bischofskonferenz auch darauf, dass sich die USA bereits aus dem Pariser Klimaschutzübereinkommen zurückgezogen hätten. Die nunmehrige Kursänderung der EPA bei den Schadstoffemissionen verfestige den schon zuvor „beunruhigenden Ansatz“ des Landes bei der Bewältigung des Klimawandels und „gefährdet viele Menschen, einschließlich der Armen, die die Folgen der Untätigkeit am wenigsten tragen können“, betonen die Bischöfe.

religion.ORF.at/KAP/KNA/AFP

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