Früherer NÖN-Chefredakteur Hans Ströbitzer verstorben
Der vielfach ausgezeichnete Publizist formte in den Jahren 1964 bis 1995 aus mehreren lokalen Bezirkszeitungen die landesweite NÖN, deren Leserzahl in diesen Jahren von 90.000 auf fast 600.000 wuchs, teilte die Redaktion zu seinem Tod mit. „Er war eine Institution, die aus Niederösterreich nicht wegzudenken ist“, sagte der jetzige NÖN-Chefredakteur Karl Ettinger über seinen Vorgänger.
Bundeslandgeschichte mitgeschrieben
Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner würdigte Ströbitzer als „eine der wichtigsten Persönlichkeiten der niederösterreichischen und österreichischen Publizistik“. Er habe seine Heimat jahrzehntelang geprägt „und somit ein großes Stück der Geschichte unseres Bundeslandes mitgeschrieben“.
kathbild/Franz Josef Rupprecht
Hans Ströbitzer, 1930 im niederösterreichischen Strengberg geboren, war nach dem Studium der Staatswissenschaften 31 Jahre lang NÖN-Chefredakteur. Auch als Autor, Herausgeber und Mitherausgeber zeitgeschichtlicher Bücher und Biografien - u.a über den St. Pöltner Diözesanbischof Franz Zak und Niederösterreichs Landeshauptmann Andreas Maurer - machte er sich einen Namen.
Forcierte Ethik-Diskurs im Journalismus
Ströbitzer war Mitglied des Presseclubs „Concordia“, gehörte viele Jahre dem Verband Katholischer Publizisten als Vorstandsmitglied an und war auch mehrere Jahre im Österreichischen Presserat - dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien - als Senatsmitglied bzw. als stellvertretender Vorsitzender tätig.
Als Vorsitzender des ökumenisch getragenen „Club M“ forcierte er vor allem die Diskussion über eine verantwortete und wertorientierte Medienarbeit. Beachtliches Echo fanden dabei Medienenqueten zu diesem Thema und die Untersuchung über das „Berufsbild und die Ethik der Journalisten in Österreich“. Hans Ströbitzer war Träger zahlreicher Auszeichnungen der Kirche, des Staates, des Landes Niederösterreich und der Stadt St. Pölten.
religion.ORF.at/KAP