Pfarre erhielt nach 30 Jahren geraubte Altarbilder

Vier Bildtafeln, die im Jahr 1986 aus einer Kirche in Bad St. Leonhard (Bezirk Wolfsberg) gestohlen worden waren, sind wieder in der Kärntner Pfarrgemeinde eingelangt.

Die Kunstwerke waren im vergangenen Jahr in Italien sichergestellt worden und sollen wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sagten Kirchenvertreter am Dienstag vor Journalisten.

Wie Diözesankonservatorin Rosmarie Schiestl erklärte, haben die Bilder in den vergangenen 30 Jahren einiges mitgemacht: „Bei dem Diebstahl 1986 sind zwei Seitenflügel eines spätgotischen Altars gestohlen worden. Diese Flügel enthielten insgesamt acht Heiligenbilder - sie wurden einmal längs und einmal quer auseinandergeschnitten. So entstanden acht einzelne Bilder, von denen wir nun vier wieder zurückbekommen haben.“ Die Bilder aus dem frühen 16. Jahrhundert, die die Heiligen Katharina von Alexandrien, Ursula, Barbara und Margareta zeigen, weisen Feuchteschäden auf, die Restauration wird einige Zeit dauern.

Vier Tafeln weiterhin verschollen

Sichergestellt wurden die Bildtafeln in Italien, erklärte Gottlieb Türk, der Leiter des Kärntner Landeskriminalamtes: „Die genauen Umstände wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgegeben. Man geht aber davon aus, dass derjenige, bei dem die Bilder gefunden wurden, nichts mit dem Einbruch im Jahr 1986 zu tun haben dürfte“, so Türk. Die Tafeln dürften mehrmals verkauft worden sein. Von den vier anderen Bildtafeln aus der Wallfahrtskirche St. Leonhard fehlte nach wie vor jede Spur. Wie Bischofsvikar Gerfried Sitar sagte, könnten die Bilder im Sammlerkreisen einen Wert von „mehreren 100.000 Euro“ haben.

Nachdem die Bilder restauriert wurden, sollen sie auch wieder präsentiert werden - ob das in der Kirche sein wird, hängt von ihrem Zustand ab. Ausgeschlossen wurde aber, dass die Tafeln wieder als Altarflügel verwendet werden.

religion.ORF.at/APA

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