Papst verurteilt blutigen Anschlag in Somalia

Papst Franziskus hat am Mittwoch den Bombenanschlag mit Hunderten Toten in der somalischen Hauptstadt Mogadischu verurteilt. Er rief Angehörige aller Religionen zum gemeinsamen Engagement für Frieden und Umweltschutz auf.

„Dieser terroristische Akt verdient die deutlichste Missbilligung, auch weil er eine Bevölkerung trifft, die schon sehr leidet“, sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Er bete für die Verstorbenen und Verletzten und alle Angehörigen sowie für eine Umkehr der Gewalttäter. Zugleich ermutigte Franziskus alle, die sich in Somalia „unter großen Schwierigkeiten für den Frieden einsetzen“, diesen Weg weiter zu gehen.

Ermutigung zu Friedenseinsatz

Am Samstag hatte sich ein Selbstmordattentäter in einem Lkw an einer belebten Kreuzung in Mogadischu in die Luft gesprengt. Etliche Gebäude wurden beschädigt und sind teilweise eingestürzt. Beobachter sprechen vom tödlichsten Anschlag in der Geschichte des Landes. Nach Regierungsinformationen kamen mindestens 280 Menschen ums Leben, die Zahl der Toten dürfte aber noch steigen.

Auch der Apostolische Administrator von Mogadischu, Giorgio Bertin, appellierte nach dem Attentat an die Somalier, angesichts des Terrors nicht klein beizugeben und sich bei der Suche nach Frieden und Einheit im Land nicht beirren zu lassen. „Auch wenn eine Katastrophe passiert ist, so dürfen wir nicht verzweifeln. Es wäre ein doppeltes Attentat, wenn wir aufgeben würden“, sagte er im Gespräch mit Radio Vatikan.

Religionen für Frieden und Umwelt

Papst Franziskus hat ebenfalls am Mittwoch Angehörige aller Religionen zu gemeinsamem Engagement für Frieden und Umweltschutz aufgerufen. „Die Religionen sind naturgemäß dazu bestimmt, Frieden, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit, Entwaffnung sowie den Schutz der Schöpfung zu fördern“, sagte er im Vatikan vor einer Delegation der „Weltkonferenz der Religionen für den Frieden“ (WCRP).

Franziskus würdigte zudem das Engagement der internationalen Nichtregierungsorganisation, die durch interreligiösen Dialog den Frieden fördern will. Das sei angesichts der vielen Konflikte in der Welt von heute dringlich. Es gehe dabei nicht nur um ein Geschenk Gottes, sondern auch um eine Anstrengung der Menschen: Alle seien gerufen, „im Herzen, im Geist und mit ihren Händen“ für Frieden zu arbeiten.

Die Religionen haben dabei laut Franziskus „mit ihren spirituellen und moralischen Ressourcen eine besondere und unersetzbare Rolle“. Sie könnten gemeinsam ein moralisches Bündnis voranbringen, um den Respekt vor der Menschenwürde sowie den Umweltschutz zu stärken. Der Papst verurteilte zudem erneut eine Rechtfertigung von Gewalt auf Basis von Religion. Dies verletze Gott schwer, der die Quelle allen Friedens sei.

religion.ORF.at/KAP

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