Ex-Bischof soll Kirchengeld veruntreut haben

Der frühere Bischof von Trapani in Sizilien, Francesco Micciche (74), soll Kirchengelder zweckentfremdet haben, um eine Privatwohnung in Rom zu finanzieren.

Das ergaben Ermittlungen der sizilianischen Staatsanwaltschaft, wie italienische Medien am Donnerstag berichteten. Demnach erwarb Micciche, den Papst Benedikt XVI. (2005-2013) im Jahr 2012 wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten aus dem Amt enthob, 2008 im Zentrum Roms eine Wohnung für rund 800.000 Euro.

Auf Diözese eingeschrieben

Das Appartement in der Nähe der Piazza Barberini deklarierte er dem Medienbericht zufolge als „für kirchlichen Gebrauch“ und schrieb es auf seine damalige Diözese ein, obwohl er es privat nutzte.

Insgesamt soll der ehemalige Bischof von Trapani fast drei Millionen Euro der Diözese veruntreut haben. Das Geld investierte er demnach in Wohnungen in Rom und weiteren Städten, in Versicherungen oder transferierte es auf ausländische Konten.

Für kranke Kinder bestimmtes Geld abgezweigt

Zur Zahlung der Privatwohnung in Rom soll Micciche 500.000 Euro bei einer kirchlichen Stiftung für kranke Kinder abgezweigt haben. Es sei absolut inakzeptabel, dass die zur Heilung von Kindern mit psychischen Krankheiten bestimmte Summe derart zweckentfremdet worden sei, sagte der nach der Absetzung Micciches vom Vatikan nach Trapani entsendete Alterzbischof von Pisa, Alessandro Plotti.

religion.ORF.at/KAP

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