Papst-Kenner: Franziskus weder „rechts“ noch „links“

Laut dem Jesuiten Antonio Spadaro ist Papst Franziskus keiner politischen Richtung verbunden. „Sein Ansatz ist immer seelsorglich und nie ideologisch gewesen“, sagte Spadaro am Samstagabend in Rom.

Antonio Spadaro präsentierte seine Interview-Buchs mit dem Papst, das in diesen Tagen in Italien erschien. Es sei unmöglich, Franziskus in eine Richtung wie „rechts“ oder „links“ ziehen zu wollen. Als der Papst ihm sagte, er sei nie „rechts“ gewesen, habe er verdeutlichen müssen, dass das Kirchenoberhaupt sich mit dieser Aussage auf die Militärdiktatur in Argentinien bezog und - entgegen einiger Vorwürfe - nie in Beziehung mit dieser gestanden habe, so Spadaro.

Ideologisierung des Christentums verweigert

Ebenso habe Franziskus gesagt, er sei nie Kommunist gewesen, erklärte der Leiter der Jesuiten-Zeitschrift „Civilta Cattolica“ und Herausgeber des aktuellen Buchs weiter. Auch das belege, dass das Kirchenoberhaupt meilenweit von jeglichem ideologischen Ansatz entfernt sei. „Der Papst verweigert eine Ideologisierung des Christentums, also eine Verwandlung des Christentums in eine religiöse Ideologie“, so Spadaro.

Spadaro, der wie Franziskus dem Jesuitenorden angehört, ist Herausgeber des Interview-Buchs „Adesso fate le vostre domande“ („Bitte stellen Sie jetzt Ihre Fragen“).

religion.ORF.at/KAP