Papst beruft Stammzellexpertin in Päpstliche Akademie

Papst Franziskus hat die britische Stammzellexpertin Helen Margaret Blau zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannt. Das teilte der Vatikan am Samstag mit.

Blau leitet seit 2002 das Baxter Laboratory für Stammzellbiologie im kalifornischen Stanford. Sie gilt als Verfechterin der Frauenförderung in der Wissenschaft.

Zugleich berief der Papst den britischen Rechtswissenschaftler John Francis McEldowney in die Akademie für Sozialwissenschaften. McEldowney lehrt in Warwick in England und arbeitet derzeit zum Thema Umweltrecht.

Helen Margaret Blau

By Amparo Garrido, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46052426

Helen Margaret Blau wurde zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannt

Gründe für Fremdenfeindlichkeit erforschen

Katholische Universitäten sollen nach dem Wunsch des Papstes die Ablehnung von Flüchtlingen erforschen und Migranten bei der Eingliederung ins Bildungssystem helfen.

Bei einem Treffen mit der Internationalen Föderation Katholischer Universitäten am Samstag im Vatikan rief Franziskus dazu auf, Vorurteile und Ängste gegenüber Migranten sowie Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit in christlich geprägten Ländern wissenschaftlich unter die Lupe zu nehmen.

Die Hochschulen sollten auch eigene Bildungsprogramme für Flüchtlinge schaffen und über ihr Netzwerk auf eine internationale Anerkennung akademischer Abschlüsse hinarbeiten.

„Unzureichendes Wissen um Migration“

In erster Linie müsse man für jeden Menschen „das Recht, nicht zur Emigration gezwungen zu sein“, sicherstellen, betonte der Papst. Sodann gelte es aber auch, grundsätzlich negative Reaktionen auf Flüchtlinge zu untersuchen. Als Ursache nannte er unzureichendes Wissen um Migration.

Weiters appellierte Franziskus an die katholischen Universitäten, die „theologische Reflexion über Migration als Zeichen der Zeit“ zu vertiefen. Die Kirche sehe seit jeher im Fremden ein Bild Christi.

Die Theologie müsse zum einen „die Übel, die aus der Migration entstehen, heilen“, zum anderen aber auch nach dem „Plan Gottes“ dahinter fragen. Als weitere Aufgabe käme den katholischen Hochschulen eine entsprechende Ausbildung der Seelsorger zu, die mit Flüchtlingen arbeiteten, sagte der Papst.

In der Internationalen Föderation Katholischer Universitäten sind knapp rund 200 Hochschulen und akademische Einrichtungen zusammengeschlossen. Sitz der Vereinigung ist Paris.

religion.ORF.at/KAP