„#MeToo“: Kfbö über Sexismus und Rechtsextremismus

Auf den engen Zusammenhang zwischen Sexismus und Rechtsextremismus hat die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) vor dem Hintergrund der laufenden „#MeToo“-Kampagne über sexuelle Übergriffe an Frauen hingewiesen.

Zur Debatte stehe in beiden Fällen die Menschenwürde, erklärte kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner am Mittwoch in einer Aussendung. Sie verwies weiterhin auf die Menschenwürde von „Frauen, die ein Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Übergriffen jeder Art haben“, und auf die Menschenwürde von „Menschen, die nicht aus Österreich stammen oder etwa religiösen Minderheiten angehören“.

Veronika Pernsteiner

Kneidinger/kfbö

Kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner

„Unser Appell zum Einsatz für die Menschenwürde entspringt der Wahrnehmung, dass derzeit in der österreichischen Öffentlichkeit wesentliche Debatten mit sehr unterschiedlicher Gewichtung nebeneinander her laufen, die tatsächlich zusammengeschaut und mit entsprechender Gewichtung geführt werden müssen“, so Pernsteiner.

Jeglichen frauenfeindlichen, rassistischen oder gar antisemitischen Haltungen, Äußerungen und Handlungen sei eine Absage zu erteilen. „Alarmierend“ nannte es die kfbö-Vorsitzende, wenn Derartiges bei politischen Vertretern wahrzunehmen sei, „die als demokratisch legitimierte AkteurInnen ein auf den Menschenrechten ruhendes Verständnis von Demokratie zu vertreten und umzusetzen hätten“.

Kritik an FPÖ

Indirekte Kritik übte die Katholische Frauenbewegung in ihrer Aussendung dabei an „einer der beiden Parteien, die derzeit in Regierungsverhandlungen stehen“ - der FPÖ. In deren Wahlprogramm werde Stellung gegen die „Gleichmacherei von Mann und Frau“ bezogen, im Parteiprogramm werde Gender-Mainstreaming - das Prinzip, bei Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern - „offen abgelehnt“. Und auch der strafrechtlich relevante „Po-Grapsch-Paragraph“ wurde im Parlament gegen die Stimmen der FPÖ beschlossen, erinnerte die kfbö.

So wie sexualisierten Übergriffen auf Frauen und dem dahinter stehenden Machtmissbrauch „entschieden entgegenzutreten“ sei, gelte es auch gegen politische Gruppen und Parteien aufzutreten, „die etwa eine Gleichberechtigung von Frauen und Männern infrage stellen oder gar ablehnen bzw. Frauen herabwürdigen“, so Pernsteiner.

„Einengende Frauenbilder“ Rechtsextremer

Ein Dorn im Auge ist der kfbö auch die oft mit einengenden Frauenbildern verbundene Nähe von Politikern zu rechtsextremen Kreisen. Pernsteiner verwies auf die jüngst von „SOS Mitmensch“, dem Mauthausen Komitee und Autor Hans-Henning Scharsach geäußerte Kritik an FPÖ-Vertretern wegen deren diesbezüglicher „Verstrickung“.

Über Fakten, die das belegen, dürfte nicht hinweggesehen werden. „Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen in dieser Republik, sich mit diesen Fakten zu konfrontieren und, orientiert an Menschenwürde und Menschenrechten, die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen“, so die kfbö-Vorsitzende.

religion.ORF.at/KAP

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