Kirchliche Hochschule bildet nun auch Buddhisten aus

Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems bildet künftig auch buddhistische Religionslehrer aus. In Österreich ist die buddhistische Religion seit 1983 staatlich anerkannt, seit 1993 gibt es buddhistischen Religionsunterricht an den Schulen.

Eine jüngst unterzeichnete, europaweit einmalige Kooperationsvereinbarung zwischen der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (ÖBR) und der KPH regelt die künftige Aus- und Weiterbildung buddhistischer Religionslehrer in Österreich, teilte die Hochschule am Dienstag mit.

Erst vor rund einem Monat hatte Rektor Christoph Berger anlässlich des zehnjährigen Bestehens der KPH Wien/Krems darauf hingewiesen, dass dort Studierende künftig neben Ausbildungen zum katholischen, evangelischen, altkatholischen und orthodoxen Volksschul-Religionslehrer auch zum freikirchlichen, muslimischen und jüdischen absolvieren können.

„Gute Basis“

Für Buddhisten sei das „eine gute Basis im Konzert der Religionen in Österreich“, so der Präsident der ÖBR, Gerhard Weißgrab, gegenüber Kathpress. Weißgrab betonte das gute interreligiöse Klima in Österreich und wies darauf hin, dass der Buddhismus in vielen Ländern Europas bis heute weder eine staatliche Anerkennung noch die Möglichkeit zu einem konfessionellen Religionsunterricht in den Schulen haben.

14 Lehrkräfte, 231 Schüler

Die bisherige Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte oblag den Fachinspektoren und wurde meist in Salzburg zentral für ganz Österreich durchgeführt. Aktuell unterrichten bundesweit 14 Lehrkräfte 231 Schülerinnen und Schüler in buddhistischer Religion. Übers Land verteilt gibt es 25.000 bekennende Buddhisten.

Die KPH Wien/Krems ist Österreichs größte private Pädagogische Hochschule mit fünf Standorten in Wien und Niederösterreich. Derzeit gibt es 2.500 Studierende in der Erstausbildung und etwa 1.000 Studierende in Weiterbildungslehrgängen. In den Hochschulbetrieb sind sieben christliche Kirchen (Katholische Kirche, Evangelische Kirche A. und H.B., Griechisch-Orientalische Kirche, drei Orientalisch-Orthodoxe Kirchen sowie Altkatholische Kirche) eingebunden.

Zusätzlich kooperiert die KPH in der Religionslehrerbildung und im Rahmen der Förderung interreligiöser Kompetenzen mit den Freikirchen, der Islamischen sowie der Alevitischen Glaubensgemeinschaft, der Israelitischen Religionsgesellschaft und nun auch der Buddhistischen Glaubensgemeinschaft.

religion.ORF.at/APA/KAP

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