Italien: Kirche nimmt weitere Flüchtlinge auf
Wie Kathpress am Samstag meldete, seien Familien aus Somalia, Eritrea und dem Südsudan nach ihrer Ankunft am Donnerstag auf mehrere kirchliche Einrichtungen in Rom und der Umgebung verteilt worden. Das hatte die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio am Freitagabend bekanntgegeben.
„Zukunftsweisender Weg“
Das Projekt sei ein „zukunftsweisender Weg“ und eine „bedeutende Wende in der Politik unseres Landes“, zitiert Sant’Egidio Mario Morcone, den Stabschef des Innenministers, aus seiner Begrüßungsrede. Die Neuankömmlinge seien „der lebende Beweis für diese Wende, und da gibt es für uns kein Zurück mehr“. Dabei habe er auch auf die begonnenen Bemühungen verwiesen, tausende Migranten aus Libyen zu evakuieren.
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Bei der Begrüßung habe der Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz, Nunzio Galantino, zudem auf die Anstrengungen der katholischen Kirche hingewiesen, notleidenden Menschen auch in den Herkunftsländern zu helfen.
„Humanitäre Korridore“ vereinbart
Ein auf zwei Jahre angelegtes Abkommen über solche „humanitäre Korridore“ hatten die Bischöfe im Jänner mit Italiens Regierung geschlossen. Finanziert wird die Aufnahme demnach aus Kirchensteuermitteln. An der Unterbringung der Flüchtlinge beteiligen sich Pfarren, Familien, Ordenseinrichtungen und Hilfsorganisationen. Einheimische Mentoren sollen die gesellschaftliche Integration und einen Berufseinstieg begleiten. Neben medizinischer Betreuung sieht das Programm unter anderem Sprachkurse vor.
Programm für Christen und Muslime
Sant’Egidio zählt zu den Vorreitern des Modells der humanitären Korridore. In mehreren Abkommen mit dem Staat ermöglichten die Kirchen - etwa auch die protestantischen Kirchen und die Waldenser - seit Dezember 2016 Hunderten Menschen aus Krisengebieten eine legale und sichere Einreise. Bisher, so die Gemeinschaft, seien 1.000 Syrer aus Flüchtlingslagern im Libanon gekommen. Zudem sollten weitere 1.000 Syrer und insgesamt 500 Afrikaner, die bisher als Flüchtlinge in Äthiopien leben, nach Italien kommen.
Das Programm richte sich vor allem an besonders schutzbedürftige Personen, sowohl an Muslime als auch Christen. Diese würden in Flüchtlingslagern der Transitländer ausgewählt, wobei die Schutzbedürftigkeit das Hauptkriterium für die Auswahl sei.
religion.ORF.at/APA/KAP
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(religion.ORF.at; 27.9.2017)