Anti-Pädophilie-Aktivist verlässt Papst-Kommission

Der britische Anti-Pädophilie-Aktivist Peter Saunders verlässt die Päpstliche Kommission zum Schutz von Minderjährigen, der er seit der Einrichtung im Jahr 2014 angehörte.

Saunders stieg vier Tage vor Ende des Mandats aus der Kommission aus, berichteten italienische Medien am Mittwoch. Im Interview mit dem britischen katholischen Magazin „Tablet“ erklärte sich Saunders über die Kommission „enttäuscht“.

Saunders hatte sich bereits im Februar 2016 eine Auszeit von der Päpstlichen Kommission zum Schutz von Minderjährigen genommen. Saunders, der im Jahr 2014 von Papst Franziskus in die Kinderschutzkommission des Vatikans berufen wurde, hatte dem Kirchenoberhaupt weitgehende Untätigkeit beim Kampf gegen die Pädophilie vorgeworfen.

Mehrfach missbraucht

Saunders war als Kind sowohl von Familienmitgliedern als auch von Geistlichen missbraucht worden und traf im Sommer 2014 mit fünf Leidensgenossen den Papst, dem er von seinen Erlebnissen berichtete. Die vom Papst einberufene Kinderschutzkommission hatte ursprünglich 17 Mitglieder, darunter zwei Missbrauchsopfer.

Im Februar war bereits die irische Anti-Pädophilie-Aktivistin Marie Collins aus der Kommission ausgetreten. Die aus Dublin stammende Collins protestierte mit ihrem Rücktritt gegen „Widerstand“ seitens einiger Kurienmitglieder gegen die Arbeit der Kommission. Collins war in den 1960er Jahren von einem katholischen Priester sexuell missbraucht worden und engagiert sich seit längerem für einen besseren Schutz von Kindern in der katholischen Kirche.

religion.ORF.at/APA

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