Protest: Stille Weihnachten in Nazareth
Wie die Zeitung „Jerusalem Post“ am Freitag berichtet, dementierte die Stadtverwaltung laut Kathpress allerdings Medienberichte, laut denen Bürgermeister Ali Sallam, sämtliche Weihnachts- und Neujahrsfeiern abgesagt habe.
APA/AFP/Jack Guez
Sallam gehört der arabischen Minderheit in Israel an und ist Muslim. Sallam warf dem US-Präsidenten vor, er habe die Palästinenser „erdolcht“, und nannte ihn „erbärmlich“. Die Botschaft müsse lauten: „Wir lieben Jerusalem und werden es unter keinen Umständen verlassen.“
Verzicht auf Bühnenshow
Es gelte bei der Entscheidung über die Weihnachtsfeiern aber, die wirtschaftlichen Interessen des Ortes zu beachten. Dennoch wolle man mit dem Verzicht auf Bühnenshow ein Zeichen setzen. „Wir sind Teil eines einzigen Volkes“, wird Sallam zitiert.
Nazareth ist die größte arabisch geprägte Stadt auf israelischem Staatsgebiet. In einer nachgeschobenen Erklärung der Stadtverwaltung heißt es: „Weihnachtszeit in Nazareth, das ist eine Zeit des Guten und des Segens. Wir werden darüber wachen, dass auch die Interessen der Händler nicht zu Schaden kommen.“
Kein Gruß für Vizepräsidenten
Der muslimische Schlüsselwächter der Grabeskirche kündigt unterdessen an, US-Vizepräsident Mike Pence bei dessen bevorstehenden Jerusalem-Besuch nicht zu begrüßen.
Gleichzeitig rief Adib Joudeh al-Husseini den Franziskanerkustos Francesco Patton als katholischen Hüter der christlichen Heiligen Stätten sowie den griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III. auf, den Besuch von Pence in der Kirche zu boykottieren, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Al-Husseinis Familie hütet schon seit osmanischer Zeit den Schlüssel zur Grabeskirche.
religion.ORF.at/APA
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