Familienbeihilfe: KFÖ pocht auf Wertanpassung

Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) fordert von der neuen Bundesregierung eine gesetzlich vorgeschriebene, regelmäßige Wertanpassung der Familienbeihilfe.

Die noch von der Vorgängerregierung beschlossene jüngste Erhöhung, mit der Eltern von rund 1,7 Millionen Kindern ab Jahresbeginn 2018 monatlich zwischen 2,20 und 3,10 Euro mehr bekommen, könne nur ein erster Schritt sein, betonte KFÖ-Präsident Alfred Trendl am Donnerstag in einer Aussendung. „Wir begrüßen diese Wertanpassung, stellen aber klar, dass dies voraussichtlich nicht einmal die Inflationsrate des Jahres 2018 komplett abdecken wird“, so Trendl.

Familie - Imagebild - Kinder spielen auf Strohballen

Andreas Klinke Johannsen (flickr) by CC 2.0

In Österreich wurde die Familienbeihilfe 14 Jahre lang, von 2000 bis 2014, nicht wertangepasst

Wertverlust der Familienbeihilfe

Der KFÖ-Präsident verwies auf den Wertverlust der Familienbeihilfe seit der Jahrtausendwende: „14 Jahre lang, von 2000 bis 2014, wurde die Familienbeihilfe nicht wertangepasst. Die seit 2014 erfolgten drei Teilanpassungen sind ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Dabei unterstrich er die armutsvermeidende Wirkung der Familienbeihilfe: „Viele Familien werden durch die Familienleistungen aus der Armutsgefährdung geholt. Dieser Effekt ist besonders bei Mehrkindfamilien und Alleinerzieherinnen zu beobachten.“

Es sei für ihn „nicht nachvollziehbar“, so der Verbandspräsident weiter, dass sich das Regierungsprogramm der ÖVP-FPÖ-Koalition, die sich dezidiert die Entlastung der Familien auf die Fahnen geschrieben habe, keine gesetzlich vorgeschriebene, regelmäßige Wertanpassung der Familienleistungen enthalte. „Sind Pensionisten und Parteien mehr wert als Kinder?“, meinte Trendl.

Ausdrücklich nahm er FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in die Pflicht. Strache hatte vor der jüngsten Nationalratswahl in einem Fragebogen in der KFÖ-Mitgliederzeitung „Ehe und Familien“ gemeint, man werde sich „unabhängig vom Zustand des FLAF dafür einsetzen, dass Familienleistungen an die Inflationsentwicklung angehoben werden“.

religion.ORF.at/KAP

Link:

Mehr dazu:

Familienverband begrüßt Steuerbonus für Kinder
(religion.ORF.at; 1.12.2017)
Familienverband: Kindergeldkonto ist „Sparpaket"
(religion.ORF.at; 28.2.2017)