Wien: Islamische Schule will als Lehrgang neu starten

Die vormalig widerrechtlich betriebene private islamische Schule in Wien-Liesing, die nach einer Anzeige des Stadtschulrats im Sommer 2017 ihren Betrieb Anfang September nicht wieder aufgenommen hat, versucht einen Neustart mit einem Lehrgang.

Das berichtete der Kurier am Montag auf seiner Website. Demnach wird am Standort nun ein theologischer Lehrgang angeboten, wie ein Stadtschulrat-Sprecher der APA bestätigte. Das neue Angebot, das am heutigen Montag startet, entspricht aus Sicht der Schulbehörde den gesetzlichen Vorgaben: „Wir haben das juristisch geprüft.“

Der Lehrgang entspreche nicht einer Schule im österreichischen Rechtssinn. Sprich: Im Zuge der Ausbildung werden nur noch religiöse Inhalte vermittelt, weltliche Fächer wie Mathematik werden nicht mehr unterrichtet. Der Lehrgang sei am ehesten mit einem Priesterseminar vergleichbar.

„Juristisch einwandfreie Lösung“

Die Schule, die vom Imam-Hatip-Fachverein der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) betrieben wurde, war im vergangenen Sommer in die Schlagzeilen geraten. Grund war eine Anzeige des Stadtschulrats, da diese über keine Genehmigung für einen Schulbetrieb verfügt hatte und eine solche selbst im Falle eines Ansuchens nicht erteilt worden wäre, weil religiöse und weltliche Inhalte übermäßig vermischt worden seien, hieß es damals.

Eine Imam- und SeelsorgerInnen-Schule in Wien Liesing

APA/Helmut Fohringer

In der Bildungseinrichtung sollen Imame ausgebildet werden

Ende August teilte der Betreiberverein schließlich mit, den Schulbetrieb mit Anfang des Schuljahres im September nicht wieder aufnehmen zu wollen und sich stattdessen um eine juristisch einwandfreie Lösung zu bemühen.

Imame und Seelsorger ausbilden

Man habe niemals die Absicht gehabt, eine Einrichtung im Geltungsbereich des österreichischen Privatschulgesetzes zu gründen, sondern wollte lediglich Imame und Seelsorger ausbilden. Man komme „der jahrelangen Forderung nach, Seelsorger nicht aus dem Ausland zu importieren, sondern sie im Inland auszubilden“, sagt Vereinsobmann Mesut Koca. Mit dem neuen Konzept ist dies nun offenbar sichergestellt.

religion.ORF.at/APA

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