Papst in Südamerika, aber nicht in Argentinien

Die katholische Kirche in Argentinien bedauert, dass Papst Franziskus auch auf der sechsten Lateinamerikareise sein Heimatland nicht besuchen wird.

„Es ist ein bisschen schmerzhaft, dass er über uns hinwegfliegen und auf der anderen Seite (der Anden) landen wird“, sagte am Donnerstag der Sprecher der argentinischen Bischofskonferenz, Jorge Oesterheld, dem Radiosender Mitre.

„Sorge um die ganze Welt“

Das katholische Kirchenoberhaupt besucht in der kommenden Woche Argentiniens Nachbarland Chile und Peru. „Uns Argentiniern fällt es etwas schwer, das zu verdauen. Aber der Papst hat sein Land sehr gerne und wird eine Gelegenheit finden, um zu kommen. Er wartet auf den richtigen Moment. Er hat einen vollen Terminkalender“, sagte Oesterheld. Der Bischof Santiago Olivera sagte im Radiosender 10: „Er sorgt sich um die ganze Welt, nicht nur um Argentinien.“

Warum Franziskus sein Heimatland nicht besucht, gibt immer wieder Anlass zu Spekulationen. Es heißt, er wolle nicht zum Spielball der argentinischen Innenpolitik werden und sich von keinem politischen Lager instrumentalisieren lassen.

Papst-Interview-Buch über Lateinamerika

In einem Interviewband legt Papst Franziskus seine Sicht auf religiöse und soziale Fragen in seinem Heimatkontinent Lateinamerika dar. Das Buch trägt den Titel „Latinoamerica“ .

Die Publikation basiert auf vier Begegnungen des aus Buenos Aires stammenden Papstes mit dem argentinischen Vatikan-Korrespondenten Hernan Reyes Alcaide im vergangenen Juli und August in Rom. Ergänzt werden die thematisch in sechs Kapitel gegliederten Interviews um sieben Reden, die Franziskus in Brasilien, Ecuador, Bolivien, Paraguay, Kuba, Mexiko und Kolumbien hielt.

religion.ORF.at/APA/dpa/KAP

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