Aufnahmestopp bei Professrittern des Malteserordens

Papst Franziskus hat einen Aufnahmestopp bei den Professrittern des Malteserordens verfügt. Das berichteten die Schweizer katholische Presseagentur cath.ch und die englische katholische Zeitung „The Tablet“ am Samstag.

Demnach handle es sich um eine „vorläufige Maßnahme“ mit dem Ziel, Berufungen zu fördern, die „im Einklang mit der Identität von geweihten Personen, wie sie von der Kirche gewünscht wird“, stehen. Wie es heißt, betreffe dies insbesondere das Armutsgelübde, dessen Befolgung von einigen Professrittern offenbar nicht ernst genug genommen werde.

Armutsgelübde auch für Professritter

Den Berichten zufolge habe der Substitut des vatikanischen Staatssekretariats, Erzbischof Giovanni Angelo Becciu, ein Jahr nach dem Eingreifen des Papstes in die Ordensführung und dem Beginn der Ordensreform, am vergangenen 12. Jänner ein Schreiben an den Großkomtur des Ordens, den Österreicher Fra Ludwig Hoffmann-Rumerstein, gerichtet.

Dieser Brief zeigt laut „cath.ch“ die Absicht des Papstes, dass ein Professritter in stärkerem Maße der Identität eines jeden anderen Ordensmitglieds entsprechen solle, und zwar auch beim Armutsgelübde.

Reformprozess zur Erneuerung des Malteserordens

Im Jänner 2017 war der Großmeister des Souveränen Malteserordens, Fra Matthew Festing, aufgefordert worden, seinen Rücktritt bei Papst Franziskus einzureichen.

Robert Matthew Festing und Papst Franziskus

APA/AFP/POOL/Gabriel Bouys

Fra Matthew Festing bei Papst Franziskus

Der Papst deutete daraufhin an, dass er eine spirituelle und moralische Erneuerung des Malteserordens wünsche, einschließlich seines religiös-gelübdemäßigen Zweiges. Der gesamte Reformprozess solle unter der Leitung Beccius, des Sonderdelegierten des Papstes, stehen.

Nur wenige Ritter mit Gelübde

Der „Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem, Rhodos und Malta“ hat 13.500 Mitglieder und mehr als 100.000 Freiwillige in 120 Ländern. Aber nur etwa fünfzig Ritter haben Gelübde abgelegt.

Im Jahr 1048 in Jerusalem gegründet, um Pilgern zu helfen, ist das Zentrum des Ordens des heiligen Johannes von Jerusalem nach den Kreuzzügen sukzessive nach Zypern, Rhodos und Malta übersiedelt. Seit 1834 ist Rom das Zentrum. Dort genießt der Orden an seinem Sitz einen extraterritorialen Status.

religion.ORF.at/KAP

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