Diakonie: Zehnpunktepapier zu Pflege und Betreuung

Die Politik müsse „Pflege und Betreuung neu denken“: Wie das gehen könnte, hat die evangelische Diakonie jetzt in einem Zehnpunktepapier dargelegt.

Grundsätzlich sei eine ganzheitliche Pflegereform erforderlich, die die Menschen in den Mittelpunkt stellt, erklärte Direktor Michael Chalupka in einer Aussendung am Freitag. Angesichts des immer höheren Anteils von alten und gebrechlichen Menschen in der Gesellschaft brauche es eine breite Debatte darüber, wie „eine Gesellschaft des guten Alterns“ aussehen sollte.

Mehr mobile Dienste

Chalupka wies darauf hin, dass 84 Prozent der 455.000 Pflegegeld-Beziehenden in Österreich zu Hause betreut werden, etwa die Hälfte davon sei ausschließlich auf die Hilfe von Angehörigen angewiesen. In absoluten Zahlen bedeute das knapp 190.000 betreuungs- und pflegebedürftige Menschen, die von ihren Familien versorgt werden. Es braucht nach den Worten des Direktors der Diakonie mehr mobile Dienste, mehr teilstationäre Einrichtungen und Tageszentren sowie mehr betreutes Wohnen, um die Angehörigen zu entlasten.

Zwischen stationären Angeboten auf der einen Seite und der Versorgung ausschließlich durch Angehörige auf der anderen Seite gebe es eine „Pflegelücke“, viel zu wenige Dienstleistungen stünden zur Verfügung. „An einem Ausbau von Pflegeangeboten in Österreich wird kein Weg vorbei führen“, so Chalupka.

„Demografischen Wandel gestalten“

Darüber hinaus müssten sich alle in Österreich der Diskussion stellen: „Wie wollen wir gemeinsam alt werden?“ Denn nicht nur Strategien zur Erhöhung der Angebotspalette seien entscheidend, sondern auch grundsätzliche Überlegungen, „wie wir als Gesellschaft den demografischen Wandel gemeinsam gestalten können“.

religion.ORF.at/KAP

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