Weiter Streit über katholische Schulen in Hamburg

Der Streit über die möglicherweise bevorstehende Schließung römisch-katholischer Schulen in Hamburg geht weiter. Die Erzdiözese Hamburg hatte unter Verweis auf wachsende Schuldenberge die Schließung von bis zu acht kirchlichen Schulen verkündet.

Die Gesamtelternvertretung und die Initiative „Rettet 21“ rufen zu einer Demonstration in der Innenstadt auf, berichtete die deutsche Katholische Nachrichten-Agentur KNA am Donnerstag. Die Veranstalter appellieren an Erzbischof Stefan Heße, die geplante Schließung von bis zu acht der 21 katholischen Schulen zunächst nicht weiter zu verfolgen.

Demonstration geplant

Bei der Kundgebung sollen die Vorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands, Marie-Theres Kastner, und der Geschäftsführer des „Zeit“-Verlags, Rainer Esser, sprechen. Die Organisatoren rechnen nach eigenen Angaben mit mehreren tausend Teilnehmern.

Erzbischof Heße will ebenfalls am Samstag erstmals mit Vertretern einer in der Gründung befindlichen Genossenschaft reden. Die private Initiative um den Hamburger Rechtsanwalt Christian Bernzen will alle 21 katholischen Schulen übernehmen und weiterführen.

Heße hatte bereits im Vorfeld angekündigt, die Initiative einer Realitätsprüfung unterziehen zu wollen. „Klar ist für mich: Als Erzbistum bleiben wir Träger von 13 katholischen Schulen in Hamburg“, sagte er in einem Interview.

Keine „Bad Bank“ für übrige Schulen

Die Initiatoren betonten unterdessen, keine „Bad Bank“ für die acht anderen Schulen sein zu wollen. Ihr Ziel sei, alle 21 Schulen zu übernehmen. Die Pensionslasten, die einer der Hauptursachen für die aktuelle Schuldenkrise sind, wolle man dagegen bei der Erzdiözese belassen.

Das Erzbistum Hamburg ist nach eigenen Angaben um rund 79 Millionen Euro überschuldet. Ende Jänner hatte die Diözese angekündigt, aufgrund der prekären wirtschaftlichen Lage bis zu acht ihrer 21 katholischen Schulen zu schließen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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