Überkonfessioneller Kreuzweg für Menschenrechte

Eine Initiative von Einrichtungen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen organisiert in Oberwart (Burgenland) am 17. März einen überkonfessionellen Kreuzweg für Menschenrechte.

Christen, Muslime, Menschen mit anderen Religionszugehörigkeiten sowie Menschen ohne religiöses Bekenntnis wollen diesen Kreuzweg für eine bessere Zukunft für alle begehen, hieß es in einer Aussendung dazu.

Die Organisatoren wenden sich damit gegen politische Tendenzen, die den Menschenrechten aus ihrer Sicht nicht gerecht werden. Sie weisen darauf hin, dass die Menschenrechte nicht nur für Österreicher oder nur für Ausländer gelten würden, sondern für alle Menschen auf der ganzen Welt. „Sie sind universell und nicht relativierbar.“

Veranstaltungshinweis

Kreuzweg für Menschenrechte
Samstag, 17.03.2018, Treffpunkt um 10.00 Uhr bei der BH Oberwart

„Genug für alle da“

Die Menschenrechte seien die Basis für ein friedliches Zusammenleben zwischen Staaten sowie zwischen Staaten und Einzelpersonen. „Leider werden wir aktuell Zeugen einer schlimmen Entwicklung. Vielerorts werden die Menschenrechte nicht mehr eingehalten und unter dem fadenscheinigen Vorwand von ‚Sicherheit-und Sparzwängen‘ eingeschränkt“, so die Organisatoren, die sich neben der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte auch auf das Neue Testament berufen. „Es ist genug für alle da.“

„Ich war fremd und obdachlos...“

Der Kreuzweg wird als liturgische Prozession mit acht Stationen geplant, die Teilnahme steht allen offen. Getragen wird die Veranstaltung von der Franziskusgemeinschaft Pinkafeld, SOS-Mitmensch Burgenland, den Österreichischen Muslimen Oberwart, der evangelischen Pfarrgemeinde Oberwart, dem Forum Concentrum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökumene Stadtschlaining, der katholischen Romapastorale, dem Verein Miteinander in Oberschützen und der Flüchtlingsinitiative Südburgenland.

Gemäß dem Neuen Testament: „Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen“ und: „Was ihr den geringsten meiner Brüder und Schwestern tut, das habt ihr mir getan“, (Matthäusevangelium (Mt 25)) und Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Schwester- und Brüderlichkeit begegnen“ fordern die Organisationen eine humane und solidarische Politik für alle in Österreich lebenden Menschen. Jeder Mensch habe das Recht, die Menschenrechte zu genießen.

Kritik an Regierungspolitik

Menschenrechte und christliche Tradition seien das Fundament des europäischen Wertesystems. „Leider verlassen zahlreiche VerantwortungsträgerInnen aus Politik und Gesellschaft diese zutiefst humanistisch geprägte Grundhaltung: Sie feiern es als Erfolg, wenn die ‚Balkanroute gesperrt‘ und in weiterer Folge die Mittelmeerroute geschlossen wird, sodass letztendlich kein Flüchtling mehr Österreich erreichen kann“.

Diese Politiker hätten kein Problem damit, dass in Folge dieser Abwehrpolitik schutzsuchende Menschen auf ihrer Flucht sterben oder in KZ-ähnlichen Lagern außerhalb Europas eingesperrt würden. Für diese sei jede Hoffnung auf ein besseres Leben verloren.

„Nicht in unserem Namen“

„Viele in schamlosem Luxus lebende PolitikerInnen haben keine Skrupel, das ohnedies mickrige Existenzminimum(!) noch weiter zu senken. Mit verheerenden Folgen für die Betroffenen. Dazu sagen wir nein: Nicht in unserem Namen“, schreiben die Organisatoren. Die Verantwortungsträger hätten keine Bedenken, wenn es darum gehe, mit den Unterdrückerstaaten aus denen Menschen fliehen müssten, lukrative Geschäfte abzuwickeln. „Gegen diese zynische und zutiefst amoralische Haltung wehren wir uns.“ „Wir heißen Flüchtlinge willkommen und bemühen uns um mehr Respekt und gegenseitige Toleranz.“

Für die Veranstalter seien die christlichen Grundwerte und die Ziele der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte „kein bloßes Papier, das je nach Belieben befolgt wird, oder nicht“. Gerade in schwierigen Zeiten müsse sich deren Gültigkeit bewahrheiten. "Daher sagen wir Nein zu menschenfeindlicher Politik (Sozialabbau, Steuergeschenke für Reiche, Kürzungen für Arme, Überwachungsstaat, Grenzschließungen, militärische Flüchtlingsabwehr, menschenverachtende Abschiebungen, geplante Zwangsarbeit, fehlende Integrationspläne etc.).

religion.ORF.at

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