Wien: Vortragsreihe nimmt Umbrüche 1918 in den Blick

Die mit der Ersten Republik verbundenen gesellschaftlichen und geistigen Ab- und Aufbrüche ab dem Jahr 1918 stehen bis Juni im Fokus einer Vortragsreihe des Katholischen Akademikerverbandes im Wiener Otto-Mauer-Zentrum.

Experten aus den Bereichen Geschichte, Literatur und Theologie gehen unter dem Titel „1918 - Umbrüche“ auf die politischen Ereignisse dieses Schlüsseljahres, die damalige Stellung der Frau in der Gesellschaft, den Beginn und das Ende der Ersten Republik, das literarische Schaffen und die katholische und evangelische Theologie ab 1918 ein.

Veranstaltungshinweis

Beginn aller Vorträge mit Ausnahme der Exkursion jeweils um 19.00 Uhr im Otto-Mauer-Zentrum, Währinger Str. 2-4, 1090 Wien.

Den Eröffnungsvortrag hält am Donnerstag um 19.00 Uhr der Wiener Historiker Ernst Bruckmüller. Unter dem Titel „1918 - eine österreichische Revolution?“ nimmt er das Ende der Habsburgermonarchie, die Entstehung neuer Staaten und Grenzen, den Hunger in Wien und die Ausrufung der Ersten Republik am 12. November 1918 in den Blick.

Politik und Literatur in Österreich

Der Politologe Anton Pelinka geht am 5. April unter dem Titel „Die gescheiterte Republik“ der Frage nach den Schuldigen des Scheiterns der Ersten Republik nach. Brigitta Bader-Zaar, Professorin am Institut für Geschichte der Universität Wien, spricht am 23. April zum Thema „Demokratisierung 1918 und die Frage der politischen Gleichberechtigung von Frauen“.

Das literarische Schaffen in Österreich steht am 16. Mai im Mittelpunkt eines Abends mit dem Literaturwissenschaftler Wynfried Kriegleder. In einem Überblick über den Literaturbetrieb im verkleinerten Österreich ab 1918 geht er vor allem der Frage nach Kontinuitäten, Brüchen und Neuansätzen nach.

„Archiv des Untergangs“

Am 1. Juni führt der Historiker Gerhard Murauer im Rahmen einer Exkursion unter dem Titel „Archiv des Untergangs“ durch das Kriegsarchiv der Wienbibliothek. Das Archiv geht zurück auf den Wiener Bürgermeister Richard Weiskirchner, der nach der Mobilisierung der k.u.k. Armee im Sommer 1914 den Auftrag gab, alles zu sammeln, was sich auf Wiener Einrichtungen während dieser historisch bedeutsamen Zeit bezieht. Vier Jahre trugen Beamte der damaligen Reichshauptstadt Material zusammen.

Christian Stoll, Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte der Universität Wien, beschließt die Veranstaltungsreihe am 12. Juni mit einem Vortrag über „Krisentheologien. Katholische und Evangelische Theologie in Deutschland nach 1918“. Er nimmt die mit 1918 verbundenen tiefen Zäsuren für die Theologien der beiden großen Kirchen in den Blick.

religion.ORF.at/KAP

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