Krems: Masterlehrgang „Interreligiöser Dialog“

Bereits zum dritten Mal findet an der Donau-Universität Krems der Masterlehrgang „Interreligiöser Dialog. Begegnung von Juden, Christen und Muslimen“ statt.

Der berufsbegleitende viersemestrige Lehrgang startet im Oktober 2018, wie die Donau-Uni mitteilte. Sein Ziel: In einer multireligiös zusammengesetzten Studiengruppe werde nach Möglichkeiten gesucht, „wie die Beziehungen und das gegenseitige Verständnis zwischen den drei Religionsgemeinschaften verbessert werden können“, so der für den Lehrgang verantwortliche Theologe Ernst Fürlinger.

Die Donau-Uni kooperiert dabei mit hochrangigen internationalen Bildungseinrichtungen: der Universität Frankfurt, dem Abraham Geiger-Kolleg der Universität Potsdam und der islamischen Fakultät Sarajewo.

Hermeneutik und Exegese

Themen des Lehrgangs sind unter anderem Hermeneutik und Exegese der religiösen Grundschriften, Theologien des religiösen Pluralismus sowie eine Einführung in den jüdisch-christlichen und christlich-muslimischen Dialog. Explizit werden unter anderem auch die interreligiösen Beziehungen in Bosnien (in Kooperation mit der Islamischen Fakultät Sarajewo) in den Blick genommen.

Zuhidija Hasanovic, Dekan der Islamischen Fakultät, bestätigte dazu vor Kurzem im Kathpress-Interview das Engagement der Fakultät im interreligiösen Dialog. Seine universitäre Einrichtung habe zahlreiche Initiativen im Laufen, die auf mehr Verständigung zwischen Muslimen und Christen abzielten.

Neben der Beteiligung am Projekt in Krems gebe es etwa auch eine Zusammenarbeit mit den katholischen Fakultät in Sarajewo und der Geistlichen Akademie der serbisch-orthodoxen Kirche in Foca. Das betreffe auch den Austausch von Lehrenden und Lernenden. Seit 15 Jahren würden zudem in eigenen Projekten junge muslimische, katholische und orthodoxe Theologen zusammenkommen. Dazu komme ein eigenes Masterstudium zum interreligiösen Dialog.

Zusammenarbeit mit Uni in Sarajewo

Zwar gebe es in Bosnien kleine Gruppen, die ein radikales islamistisches religiöses Verständnis hätten, „die islamische Gemeinschaft in Bosnien will das aber nicht“, so der Dekan. Er sprach sich dezidiert für eine Trennung von Staat und Religion aus. Die EU sollte ein klares Interesse an Bosnien-Herzegowina haben, so Hasanovic, der zugleich mehr Rechtsstaatlichkeit und Demokratie für sein Land einforderte.

Der Lehrgang in Krems beinhaltet weiters auch das Fach „Dialogische Kommunikation“, kündigte Ernst Fürlinger an. Als neues Element wird ein Seminar zum Thema „Interreligiöser Dialog und Friedensbildung im Nahen Osten“ angeboten, das in Zusammenarbeit mit der Görres-Gesellschaft in der Dormitio-Abtei in Jerusalem stattfinden wird.

Bewerbungen sind ab sofort möglich, Stipendien werden laut Universität eingerichtet. Ein Informationsabend findet am Donnerstag, 5. April, um 18.00 Uhr im Cafe Museum in der Wiener Operngasse statt, wo man sich aus erster Hand persönlich über den Lehrgang informieren kann.

religion.ORF.at/KAP

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