US-Diözese veröffentlicht Namen von Missbrauchstätern

Die Diözese Buffalo im US-Bundesstaat New York hat eine Aufstellung über Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester und höhere Kirchenvertreter veröffentlicht. Die Liste enthält 42 Namen von mutmaßlichen Missbrauchstätern aus mehreren Jahrzehnten.

Damit schließt sich das Bistum weiteren rund 30 US-Diözesen an, die bislang beim Thema Missbrauch durch Kirchenpersonal den Schritt in die Öffentlichkeit gegangen sind.

Auf der Liste befinden sich Namen von 27 bislang nicht bekannten Beschuldigten, darunter auch prominente frühere Kleriker. Mehr als die Hälfte der jetzt publik gemachten Personen sind inzwischen gestorben; darunter auch Joseph E. Schieder, der in den 1950er und 1960er Jahren zwei US-Präsidenten als Berater in Jugendfragen diente.

Opferanwalt fordert Geheimunterlagen

Die Freigabe der Namen bringe mehr Transparenz beim Umgang der Diözese mit den Tätern aus den eigenen Reihen, erklärte Buffalos Bischof Richard Malone. Kritiker wie Opferanwalt Mitchell Garabedian monieren, die Enthüllungen seien noch immer nicht vollständig.

Der Bischof solle die gesamten Akten der Diözese freigeben, insbesondere geheime Unterlagen, in denen Vertuschungsmanöver und die dafür Verantwortlichen dokumentiert seien. Die meisten der betroffenen Priester mussten sich nicht strafrechtlich verantworten. Einige wurden vorzeitig pensioniert oder aus medizinischen Gründen aus dem Amt entfernt.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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