Festakt: 25 Jahre Synagoge in Innsbruck

Eine Synagoge habe eine besondere Bedeutung für Gesellschaft und Dialog. Diese Einschätzung teilten Vertreter aus Politik und Religion, die an einem Festakt anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Synagoge in Innsbruck teilnahmen.

Das vor allem im Blick auf den wiederaufkeimenden Fremdenhass und Antisemitismus. Unter den Gästen waren der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, Oskar Deutsch, der Innsbrucker Generalvikar Florian Huber, der Superintendent der evangelischen Kirche Salzburg-Tirol Olivier Dantine sowie Innbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (ÖVP). Sie alle waren sich einig, dass es unabhängig von Religion oder politischer Ausrichtung wichtig sei, gegen Antisemitismus, Rassismus und Populismus aufzutreten.

Wegweisende Zusammenarbeit

Die Nähe zwischen Kirche und Synagoge zeigte sich in Innsbruck in der wegweisenden Zusammenarbeit zwischen der Ehrenpräsidentin der jüdischen Kultusgemeinde Esther Fritsch und dem verstorbenen Altbischof Reinhold Stecher. Dieser habe entscheidend dazu beigetragen, dass die Synagoge wiedererrichtet werden konnte, erklärte Fritsch. Diese guten Beziehungen äußern sich laut der Ehrenpräsidentin auch darin, dass die Innsbrucker Synagoge vermutlich der einzige ist, in dem man das Bild eines Bischofs aufgehängt habe.

„Feindselige Geschichte nicht vergessen“

Angesichts des aufkeimenden Fremdenhasses meinte Generalvikar Huber, dass man „die meist feindselige Geschichte nicht vergessen“ dürfe, sondern aufarbeiten müsse. Ein Zeichen des Fortschrittes sei das Zweite Vatikanische Konzil und dessen Erklärung „Nostra Aetate“, das ein Schuldbekenntnis sei und den Weg zu Anerkennung und Respekt zwischen Judentum und Kirche ebnete.

„Was vor 80 Jahren geschah lehrt uns: Man darf Dinge nicht schweigend hinnehmen!“, appellierte Bürgermeisterin Oppitz-Plörer. Der Synagoge komme daher die wichtige Aufgabe der Erinnerung zu. Auch Präsident Deutsch betonte, wie wichtig es sei, dass die jüdischen Gemeinden Österreichs geschlossen zusammenstehen und gegen jede Form von Antisemitismus auftreten.

religion.ORF.at/KAP

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