Beltane: Mit Feuer und Flammen dem Sommer entgegen

Mit einem der vier bedeutendsten Feste der Kelten, Beltane, feiert man mit riesigen Feuern den Übergang zum Sommer und die Kraft der Natur im Mai. Das Fest wird auch als „Hochzeit von Himmel und Erde“ bezeichnet.

Beltane wird schon in den ältesten irischen Schriften erwähnt und gilt als mythologisches Fest. In Irland und Schottland wurde und wird das Erwachen der Natur nach dem Winter und das Leben an sich gefeiert. Am Calton Hill in Edinburgh wird jährlich das Beltanefestival begangen. Auch in Österreich wird in der Nacht von 30. April auf ersten Mai gefeiert und zwar zusammen mit der Walpurgisnacht.

Teinlehmer bei einem keltischen Beltanefest mit Feuer und Tanz

Reuters/David Moir

Mit Flammen wird in Irland Beltane gefeiert

„Hochzeit von Himmel und Erde“

Auf der Website Spirit & Vision wird Beltane/Walpurgisnacht als das „Bauch- und Busenfest“ der Mutter Erde bezeichnet, als sinnlichstes und lustvollstes Fest im Jahreskreis. Im Linzer Pfarrsaal St. Margarethen im Zaubertal wird zur Walpurgisnacht meditiert und es werden passende Yoga-Übungen gemacht. Beim „Fest der Freude“ zur „Hochzeit von Himmel und Erde“ soll ein Eintauchen in positive Gefühle wie Lachen möglich werden, heißt es auf der Einladung.

Die alten keltischen Feste werden seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts von neopaganen Strömungen und Wicca-Kulten (neureligiöse Bewegungen) wieder in Erinnerung gerufen.

Eine Frau in Fantasiegewand mit erhobenen Armen bei einer Performance 
 bei einem Beltane-Fest

APA/AFP/Derek Blair

Die Verbundenheit mit der Natur ist Bestandteil des Fests und zeigt sich auch in den Kostümen

Schutz für das Leben

Beltane wurde in Irland und Schottland auch als Schutz von Rindern, die Anfang Mai auf die Weiden getrieben wurden und zum Schutz der Menschen und des Getreides betrachtet. Bis ins 19. Jahrhundert zogen Menschen und Tiere um und zwischen riesige Feuer. Von gesunden Tieren und guten Ernten hing schließlich das Überleben ab. Sowohl den Flammen, als auch dem Rauch und der Asche wurde schützende Wirkung zugeschrieben. Die Feuer zu Hause wurden nach den Feierlichkeiten mit dem Beltane-Feuer wieder angezündet.

Fenster, Türen und Tiere wurden mit frischen Grünpflanzen und gelben Blüten geschmückt. Möglicherweise hat die Tradition des Maibaums seine Wurzeln in den keltischen Bräuchen, zu Beltane auch Sträucher und Bäume zu schmücken. Teile des Festmahls wurden auch mythologischen Wesen geopfert. Diese als Überbleibsel der paganen Gottheiten und Naturgeister angesehenen Feen sollten besänftigt und positiv gestimmt werden. Ursprünglich war Beltane auch der keltische Jahresbeginn.

Performance auf einer Bühne bei einem Beltane-Fest

Reuters/Suzanne Plunkett

Auf dem großen Festival in Edinburgh treten verschiedene Künstler auf

Beltane ist eines der bedeutendsten keltischen Jahrezeitenfeste. Die anderen sind Samhain am 1. November, Imbolc am 1. Februar und Lugnasad am 1. August. Bei allen diesen Festen zieht es viele Menschen auch zu „heiligen Brunnen“, die die Schönheit und Jugend erhalten sollen. Die Brunnen werden dabei umkreist. Das Wasser soll zu Beltane spezielle Kräfte übertragen können.

Nina Goldmann, religion.ORF.at

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