Jüdische Gemeinde in Wien feierte 70 Jahre Israel

Mit einem Festakt im Festsaal des Wiener Rathauses hat die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) am Sonntagnachmittag der Gründung des Staates Israels vor 70 Jahren gedacht.

„Israel ist ein Licht unter den Nationen“, betonte IKG-Präsident Oskar Deutsch und verwies darauf, dass der Jüdische Staat die einzige stabile und pluralistische Demokratie des Nahen Ostens ist.

IKG-Präsident Oskar Deutsch

IKG/Foto Wilke

„Israel ist ein Licht unter den Nationen“, betonte IKG-Präsident Oskar Deutsch

„Ja zum Staat Israel sagen“

In Israel hätten alle Minderheiten die selben Rechte wie Juden, selbst Muslime hätten in Israel mehr Rechte als in islamisch geprägten Ländern. Israel sei auch ein Garant für das Judentum. Wer nach der Erfahrung der Shoah ein „Nie wieder“ sage, müsse auch Ja zum Staat Israel sagen.

Dies gelte umso mehr, zumal Israel sowie bei seiner Gründung vor 70 Jahren als auch heute noch von verschiedenen Kräften und Staaten das Existenzrecht abgesprochen werde. „Israel kann es sich nicht leisten, einen Krieg zu verlieren“, sagte Deutsch angesichts der gegenwärtigen Bedrohungen. Israel brauche daher internationale Unterstützung.

Freude über Sieg beim „Eurovision Song Contest“

Als ein positives Signal wertete Deutsch in diesem Zusammenhang die „positiven Bekenntnisse zu Israel“ im aktuellen Regierungsprogramm. Im Blick auf die Freude in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach dem Sieg Israels beim „Eurovision Song Contest“ sagte Deutsch: „Eigentlich wollen wir nur in einem Staat leben, in dem sich alle unabhängig von ihrer Religion freuen können.“

Im Rahmen der Feier im Beisein der Oberrabbiner Arie Folger und Paul Chaim Eisenberg wurde ein kurzer Imagefilm über Israel gezeigt und Texte bekannter jüdischer Autoren und Persönlichkeiten über Israel verlesen.

Abschluss mit Erklingen der Hymnen

Musikalischer Höhepunkt waren Darbietungen der jungen israelischen Sängerin Hagit Yaso mit äthiopischen Wurzeln. Der Festakt endete mit der Österreichischen Bundeshymne, einem stillen Gedenken für gefallene israelische Soldaten und dem Singen der israelischen Hymne „Hatikvah“.

Am Tag des Auslaufens des britischen Mandats für Palästina erklärte David Ben-Gurion am 14. Mai 1948 im Jüdische Nationalrat in Tel Aviv die Unabhängigkeit Israels. Noch in der selben Nacht erklärten daraufhin Ägypten, Saudi-Arabien, Syrien, Jordanien, der Libanon und der Irak dem jungen Staat den Krieg. Aus dem Unabhängigkeitskrieg, der bis Jänner 1949 dauert, ging Israel siegreich hervor.

religion.ORF.at/APA