„Engel von Auschwitz“ Sr. Autsch vor Seligsprechung

Die als „Engel von Auschwitz“ bezeichnete Ordensschwester Angela Maria Autsch (1900-1944) ist der Seligsprechung durch die katholische Kirche einen wichtigen Schritt näher, berichtete Kathpress am Dienstag.

Papst Franziskus hat ihr den „heroischen Tugendgrad“ zuerkannt, wie der Vatikan zu Wochenbeginn mitteilte. Die aus Deutschland stammende Trinitarierin war Ordensfrau im Tiroler Kloster Mötz. Nachdem sie sich der Beschlagnahmung des Klosters durch die Nationalsozialisten 1938 widersetzte und Hitler eine „Plage für ganz Europa“ nannte, wurde sie im August 1940 wegen „Führerbeleidigung und Wehrkraftzersetzung“ als politische Gefangene im Konzentrationslager Ravensbrück und später in Auschwitz inhaftiert.

Menschlichkeit im KZ

Dort starb sie im Dezember 1944 während einer Bombardierung des Lagers durch US-Luftstreitkräfte an Herzversagen. Vor ihrem Tod gab die Ordensfrau inmitten der Unmenschlichkeit des Konzentrationslagers ein lebendiges Beispiel an Glaube und Menschlichkeit, so Kathpress.

Sr. Angela Maria Autsch

Österreichisches Heiligenlexikon

Sr. Angela Maria Autsch, Häftlingsbild Auschwitz

Wie Mitgefangene später berichteten, sei es ihr mit fast übermenschlichem Einsatz gelungen, das Elend vieler Mithäftlinge zu lindern und sie immer wieder zu trösten. Im Mai 1943 wurde Sr. Autsch in das SS-Lazarett von Auschwitz versetzt, wo sie jene pflegen musste, von denen sie und ihre Mithäftlinge gequält und gefoltert worden waren.

Heiligsprechungsverfahren läuft

Die Erzdiözese Wien hatte Anfang der 1990er Jahre das Seligsprechungsverfahren auf diözesaner Ebene für Angela Maria Autsch eingeleitet. Seit einigen Jahren ist die vatikanischen Heiligsprechungskongregation mit dem Verfahren befasst.

Zusammen mit Sr. Autsch erkannte der Papst zu Pfingsten auch dem früheren polnischen Kardinalprimas August Hlond (1881-1948), dem deutschen Jesuiten Wilhelm Eberschweiler (1837-1921) sowie sechs weiteren Geistliche und drei weiteren Ordensfrauen aus unterschiedlichen Ländern den „heroischen Tugendgrad“ zu. Damit stellt die Kirche offiziell fest, dass mögliche Selige die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung in herausragender Weise gelebt haben und verehrenswürdig sind.

religion.ORF.at/KAP

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