Schönborn bei Schweigemarsch für verfolgte Christen

Die ökumenische Menschenrechtsorganisation „Christian Solidarity International-Österreich“ (CSI) organisiert am Freitag in Wien den traditionellen Schweigemarsch für verfolgte Christen. Kardinal Christoph Schönborn wird erwartet.

„Für uns in Österreich ist es selbstverständlich, dass jeder seinem Glauben nachgehen kann. In vielen Ländern ist das nicht so. Weltweit sind bereits über 100 Millionen Christen von Verfolgung betroffen“, so CSI-Generalsekretär Elmar Kuhn im Vorfeld der Veranstaltung. Darauf soll der Schweigemarsch durch die Wiener Innenstadt aufmerksam machen.

Christen in Österreich „können und dürfen nicht tatenlos zuzusehen, oder gar wegschauen. Ob katholisch, evangelisch, orthodox oder freikirchlich, unabhängig vom Bekenntnis setzen wir ein gemeinsames Zeichen“, appellierte Kuhn.

Bedrohte Minderheit in Krisenregionen

Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit seien, so Kuhn, so viele Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt, vertrieben und ermordet wie heute. In zahlreichen Krisenregionen seien sie zu einer bedrohten Minderheit geworden, so der Generalsekretär. Der Einsatz von CSI gehe freilich über das Schicksal der Christen hinaus und gelte allen wegen ihrer Religion verfolgten Menschen. Religionsfreiheit sei daher zum Grundthema für das menschliche Zusammenleben geworden.

Beim Schweigemarsch solle ein „Zeichen für die Glaubensfreiheit aller Menschen“ gesetzt werden. „Wir wollen den Verfolgten in Solidarität beistehen, im Gebet und im klaren öffentlichen Bekenntnis zur Religionsfreiheit, die in allen Ländern der Welt garantiert werden muss.“

Seit mehr als 35 Jahren setzt sich CSI-Österreich für verfolgte Christen aller Erdteile ein. Mit ihren Aktionen fordert CSI-Österreich zugleich die Umsetzung des Artikels 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Demnach hat jeder Mensch Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit - ausdrücklich auch das Recht auf gemeinschaftliche Religionsausübung.

Marsch und ökumenischer Gottesdienst

Treffpunkt für die Teilnehmer am Schweigemarsch ist um 16.15 Uhr auf dem Wiener Stephansplatz. Von dort setzt sich um 16.30 Uhr der Marsch in Bewegung, über den Graben mit einer Station bei der Pestsäule und dann weiter bis zur Augustinerkirche. In der Kirche beginnt um 17.15 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst, bei dem besonders der verfolgten Christen gedacht wird. Im Anschluss um 18 Uhr findet noch eine katholische Messe für verfolgte Christen in der St. Anna Kirche statt.

Am Stephansplatz, vor der Dreifaltigkeitssäule und bei der Augustinerkirche werden außer Kardinal Schönborn und dem serbisch-orthodoxen Wiener Bischof Andrej (Cilerdzic) auch der scheidende „Pro Oriente“-Präsident Johann Marte, die Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler und CSI-Generalsekretär Kuhn zu Wort kommen.

religion.ORF.at/KAP

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