Bundespräsident: Ältere nicht „Kostenfaktor“

Pflegebedürftige Ältere müssten in Österreich als Menschen und nicht als „Kostenfaktor“ behandelt werden, hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei einem Besuch am Freitag im Caritas-Pflegewohnhaus St. Bernadette in Breitenfurt (NÖ) gesagt.

Die steigende Lebenserwartung sei erfreulich, gleichzeitig bringe der höhere Altersdurchschnitt auch eine Herausforderung für die Gesellschaft mit sich. Van der Bellen, der bei dem Besuch gemeinsam von seiner Frau Doris Schmidauer begleitet wurde, dankte den in der Pflege Tätigen Fachkräften, die „tagtäglich Großartiges leisten, wie hier im Pflegewohnhaus der Caritas in Breitenfurt, aber auch in der mobilen Pflege“. Ein großes Danke sei auch den Angehörigen geschuldet.

Caritas-Präsident Michael Landau sagte beim Besuch des Bundespräsidenten einmal mehr, „das menschliche Antlitz einer Gesellschaft zeigt sich vor allem auch darin, wie mit alten Menschen und mit Menschen am Ende ihres Lebens umgegangen wird“. Wenn aktuell viel von Leistungsträgern gesprochen werde, gelte es anzuerkennen, „dass ältere Menschen, die heute vielleicht unsere Hilfe brauchen, ihr Leben lang viel für unsere Gesellschaft geleistet haben“.

Bestmögliche Lebensqualität bis zuletzt

Das Haus St. Bernadette bietet bis zu 108 älteren und pflegebedürftigen Menschen seit elf Jahren ein Zuhause, teilte die Caritas Wien in ihrer Aussendung mit. Schwerpunkte der Betreuung sind Demenz und Palliative Care.

Für Demenzerkrankte wurde im Caritas-Haus ein eigener Bereich inklusive einem „Sinnesgarten“ geschaffen. Mit Hospiz und Palliative Care soll bestmögliche Lebensqualität bis zuletzt gewährleistet werden. Das interdisziplinäre Team im Haus St. Bernadette bietet neben pflegerischer und medizinischer Kompetenz auch psychosoziale und spirituelle Begleitung.

Urlaubs- und Übergangspflege als Entlastung

Die insgesamt 80 Mitarbeiter aus 16 Nationen stehen den Angehörigen in allen Fragen rund um das Abschiednehmen und in ihrer Trauerarbeit bei. Geboten wird ihnen aber auch Urlaubspflege als Entlastung sowie Übergangspflege nach einem Krankenhausaufenthalt und Tagespflege.

Die Caritas unterstützt ältere und pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen „individuell und auf Augenhöhe“, wie sie hinwies. Das Angebot reicht von Beratung für Betroffene und Angehörige über Pflegewohnhäuser, Heimhilfe, Hauskrankenpflege, Notruftelefone, 24-Stunden-Betreuung und Kurzzeitpflege bis hin zum Mobilen Hospiz. In den österreichweit 48 Pflegewohnhäusern der Caritas leben derzeit 4.750 Personen.

religion.ORF.at/KAP

Links: