Priester auf den Philippinen am Altar erschossen

Auf den Philippinen ist erneut ein katholischer Priester ermordet worden. Pater Richmond Nilo wurde am Sonntagabend am Altar der Kirche von Mayamot während des Gottesdienstes niedergeschossen, wie örtliche Medien berichteten.

Er ist der dritte Priester, der seit Dezember 2017 in dem mehrheitlich katholischen Land ermordet wurde. Die katholischen Bischöfe der Philippinen zeigten sich entsetzt über den „brutalen Mord“. „Wir fordern einmal mehr die Polizei auf, schleunigst zu ermitteln, die Täter dieses abscheulichen Verbrechens zu verfolgen und sie vor Gericht zu bringen“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. Darin drücken die Bischöfe auch der Familie von Nilo, seiner Gemeinde und der Diözese Cabanatuan ihr Beileid aus.

Kirchenglockenläuten als Heimsuchung

Auf den Philippinen werden immer wieder Geistliche zum Ziel von Gewaltverbrechen. In der vergangenen Woche überlebte der 64-jährige Priester Rey Urmeneta nur knapp ein Attentat. Bischöfe wiesen in der vergangenen Woche Forderungen nach der Bewaffnung von Priestern zur Selbstverteidigung zurück.

Die Philippinen gelten weltweit als eines der gefährlichsten Länder für Menschenrechtler, Umweltaktivisten und kritische Journalisten. Der Erzbischof von Manila, Kardinal Luis Antonio Tagle, lässt seit Anfang Mai aus Protest gegen das Morden auf den Philippinen jeden Abend um 20 Uhr die Glocken der Kirchen seiner Diözese läuten. Die Glocken sollten „die Täter von Gewalt und Mord heimsuchen, damit sie sich an ihre Opfer erinnern und sie niemals vergessen“, sagte Tagle zu Beginn der Aktion philippinischen Medien.

religion.ORF.at/KAP/KNA