5.000 Ordensleute leben in Österreich

Laut der aktuellsten verfügbaren Statistik aus dem laufenden Jahr 2018 leben in Österreich exakt 3.353 Ordensfrauen und 1.681 Ordensmänner in 106 Frauen- und 86 Männerorden.

Die Zahl der Ordensfrauen geht seit Jahrzehnten beständig und deutlich zurück, die Zahl der Ordensmänner ist demgegenüber relativ stabil, wenn auch leicht rückläufig. Signifikant präsentiert sich die Altersstruktur der Frauenorden: Demnach sind 58 Prozent der Ordensschwestern älter als 75 Jahre, 20 Prozent sind zwischen 65 und 75, 19 Prozent zwischen 40 und 65. Nur drei Prozent der Ordensfrauen in Österreich sind jünger als 40 Jahre. Die Zahl der Ordensmänner setzt sich aus 1.225 Priestern und 430 Brüdern zusammen. Die Männerorden haben aktuell 39 Novizen, die Frauenorden 20 Novizinnen.

Überalterung schreitet voran

Gab es laut Ordensstatistik 1980 noch 10.598 Ordensfrauen in Österreich, so waren es 2000 noch 5.898 und nun eben 3.353. Die Entwicklung bei den Männerorden: 1980 wirkten in Österreich 2.197 Patres und Brüder, 2000 waren es 2.211 und nun 1.681. Die Altersstruktur bei den Männerorden: 27 Prozent sind über 75 Jahre alt, 18 Prozent zwischen 65 und 75, 40 Prozent zwischen 40 und 65 und 15 Prozent sind jünger als 40.

Einige neue Gemeinschaften

Die Statistik bezieht sich auf die 106 Mitglieder der Vereinigung der Frauenorden (VFÖ) sowie die 86 Mitglieder der Superiorenkonferenz der Männerorden. Darüber hinaus gibt es aber noch einige relativ neue Gemeinschaften, die vor allem den „neuen geistlichen Bewegungen“ zuzurechnen sind, die von sich aus der VFÖ bzw. Superiorenkonferenz nicht angehören und zu denen keine Zahlen vorliegen.

Drei Ordensschwestern im Schnee

APA/dpa/dpaweb/Uwe Zucchi

1980 gab es noch 10.598 Ordensfrauen in Österreich, derzeit sind es 3.353

Neben den 5.034 Ordensleuten, die laut aktueller Statistik derzeit in Österreich leben und wirken, gibt es auch 196 Mitglieder in neun Säkularinstituten. Das geht aus Daten des Canisiuswerkes hervor, die Kathpress vorliegen. Säkularinstitute sind in der katholischen Kirche neben Ordensgemeinschaften die zweite Form der sogenannten „Institute des geweihten Lebens“.

Neun Säkularinstitute präsent

In beiden sind Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit Teil der Gemeinschaftsregel. Anders als Ordensgemeinschaften leben die Mitglieder von Säkularinstituten ihre Weihe und Sendung „mitten in der Welt“, ohne Klausur und Ordenskleid, wobei sich dieser Unterschied zwischen Orden und Säkularinstituten mittlerweile vielfach verwischt hat.

In Österreich gibt es neun Säkularinstitute: Werk der Frohbotschaft Batschuns, Schönstätter Marienschwestern, Ancillae Christi Regis, Caritas Christi, Madonna della Strada, Gemeinschaft der Kamillianischen Schwestern, Kleine Franziskanische Familie, Säkularinstitut des Hl. Franz von Sales und Societas de Imitatione Christi.

Die Mitglieder der Institute verdienen ihren Lebensunterhalt und leben allein, in ihrer Familie oder in einer Wohngemeinschaft des Instituts. Allerdings haben sie ihre täglichen Gebetszeiten und leben in bewusster Regelmäßigkeit aus den Sakramenten.

50.500 Schüler in Österreich

Das gesellschaftliche Wirken der Orden im Land wird unter anderem im Bildungs- und Gesundheits-/Pflegebereich deutlich. So gibt es insgesamt 219 Ordensschulen, davon 54 in direkter Trägerschaft einer Ordensgemeinschaft, 135 in Ordensschulvereinen und 45 in der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs. In den Ordensschulen werden mehr als 50.500 Schülerinnen und Schüler unterrichtet und betreut. 28 Bildungs- und Exerzitienhäuser werden zudem von Ordensgemeinschaften geführt.

23 Ordensspitäler (private gemeinnützige Krankenhäuser) erbringen direkt eine Wertschöpfung von mehr als 1,1 Milliarden Euro. Sie schaffen direkt knapp 31.000 Arbeitsplätze. Ihr Anteil an den Krankenhausträgern liegt bei 18 Prozent.

religion.ORF.at/KAP

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