Katholische Aktion: Steuersystem ökologisieren

Die Katholische Aktion (KA) hat sich für eine „Ökologisierung des Steuersystems“ ausgesprochen. Sie sollte mit einem „Ökobonus für alle“ einhergehen.

Konkret geht es der größten österreichischen Laienvertretung um eine Steuerreform, „die das ökologische Ziel des Klimaschutzes mit der Entlastung gerade der niedrigen Einkommen verbindet“, erläuterte der Wiener KA-Präsident Walter Rijs beim 1. Mai-Treffen der „Katholischen Arbeitnehmer/Innen Bewegung“ (KAB) in Wiener Neustadt.

Unter dem Schlagwort „Ökosoziale Steuerreform mit Ökobonus für alle“ spricht sich die KA für höhere Steuern auf jene Energieformen, die für die Erwärmung des Weltklimas verantwortlich sind, sowie für die Streichung umweltschädlicher Subventionen und die Auszahlung eines Öko-Bonus aus.

Kosten für Energie rückerstatten

Konkret sollen die höheren Kosten für Energie mit einer jährlichen Zahlung von 250 Euro pro Erwachsenem und 125 Euro pro Kind rückerstattet werden. Das entlaste vor allem Menschen, die wenig Energie verbrauchen, also meistens jene mit niedrigem Einkommen. Ein Teil der Mehreinnahmen aus Ökosteuern solle für die Förderung von Energiesparmaßnahmen und für eine Senkung der Einkommenssteuer verwendet werden.

Eine solche Steuerreform schaffe nicht nur 17.400 Arbeitsplätze, sondern reduziere die CO2-Emissionen um 3,6 Millionen Tonnen. Darüber hinaus würden Anreize für umweltfreundliche Investitionen gesetzt, die Österreich zukunftsfähig machten. „Mit einer Ökosozialen Steuerreform kann ein wichtiger Schritt in Richtung einer Transformation unseres Energiesystems erreicht werden“, so Rijs.

Klimaschädliche Energienutzung könne so zurückgedrängt werden, wenn diese höher besteuert werde. Gleichzeitig sei eine Mehrheit der Menschen nur bereit, diese Maßnahmen auch wirklich mitzutragen, wenn sie für sie leistbar sind. „Daher ist es wesentlich, dass eine Steuerreform die ökologischen mit den sozialen Aspekten verbindet.“

Nur eine Maßnahme von vielen

Steuerpolitik sei allerdings nur eine Maßnahme von vielen, um die Umwelt zu schonen und die Klimaerwärmung zu bremsen - sie könne aber eine wichtige und wirksame sein. Einmal mehr erinnerte die KA auch an die Zusagen von Umweltministerin Elisabeth Köstinger, laut der der Klimaschutz das derzeit wichtigste gemeinsame Projekt der Menschheit sei. Diesem Bekenntnis müssten jetzt Taten folgen. Köstinger müsse sich auch in der Regierung für entsprechende Maßnahmen einsetzen.

Die Aufheizung des Weltklimas verursache laut Rijs auch in Österreich bereits hohe wirtschaftliche Schäden. So bezifferten allein die österreichischen Bundesforste die jährlichen wirtschaftlichen Verluste durch Schäden infolge des Klimawandels auf mindestens 15 bis 20 Millionen Euro. Auch die Stromerzeugung aus Wasserkraft sei infolge der Trockenperioden zurückgegangen.

religion.ORF.at/KAP

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