Atheisten bereiten Antrag zur Anerkennung vor

Die Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich (ARG) plant noch heuer eine neue Antragstellung auf staatliche Anerkennung als religiöse Bekenntnisgemeinschaft. Der Prozess dauert bereits mehrere Jahre.

Die vom Bekenntnisgemeinschaftengesetz geforderte Anzahl von 300 Mitgliedern war bereits 2015 erreicht, der Antrag auf staatliche Eintragung als religiöse Bekenntnisgemeinschaft blieb damals erfolglos. Formale Erfordernisse hätten gefehlt, sagte Wilfried Apfalter, Präsidiumsmitglied der ARG, gegenüber religion.ORF.at. Jetzt habe man von allen Mitgliedern eidesstattliche Erklärungen, dass sie keiner anderen Religions- oder Bekenntnisgemeinschaft angehören, sowie ihre Adressen und Ausweiskopien.

Die kommende Antragstellung werde „derzeit im Detail ausgearbeitet und sorgfältig und umsichtig vorbereitet“, so eine Aussendung der ARG. Man müsse sich noch auf rechtliche Vorgehensweisen einstellen und vorbereiten, erklärte Apfalter.

Manchen zu religiös

Nicht alle Mitglieder sind noch dieselben wie 2015, die Gesellschaft ist auch unter atheistisch engestellten Menschen umstritten. „Manchen ist die Atheistische Religionsgesellschaft zu religiös geworden“, sagte Apfalter. Die ARG fordert die volle Gleichberechtigung und Anerkennung als Religionsgesellschaft in Österreich: „Wir wollen damit auch neue Räume kultureller Partizipation für Atheistinnen und Atheisten eröffnen und einen gesellschaftlichen Wandlungsprozess dessen, was als Religion wahrgenommen und angenommen wird und wie Religion gelebt wird, sichtbar machen“, heißt es in der Aussendung.

Menschlichkeit im Zentrum

Die Atheistische Religionsgesellschaft wendet sich gegen die Gleichsetzung von Religion mit Theismus. „Wir glauben nicht, dass Götter Menschen erschaffen haben, sondern dass Menschen Götter erschaffen haben (und erschaffen)“, heißt es auf der Homepage. Man wolle Religion als „praktische Lebenshilfe“ praktizieren. Religion wird als kulturell verankertes Phänomen betrachtet, mit dem sie sich auch beschäftigen.

Die Gesellschaft sieht den Humanismus als ethisches Zentrum des Atheismus. Dieser stelle den Menschen in den Mittelpunkt seiner ethischen Überlegungen und fordere sozialen und verantwortungsvollen Umgang miteinander. Die Mitgliedschaft bei der ARG ist kostenlos.

Nina Goldmann, religion.ORF.at

Mehr dazu:

Link: