Kardinal Schönborn mit Hirtenwort

APA / Herbert Neubauer

Keine Reformen zum Konzilsjubiläum

Beiträge: Absage an Reformer: Der aktuelle Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe | Mutige Kirche: Erinnerungen an die Konzilseröffnung vor 50 Jahren | Im Porträt: Der neue Superintendent Olivier Dantine | Tapfer im Nirgendwo: Todes-Fatwas gegen iranischen Rapper in Deutschland

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag 7. Oktober 2012, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung

7. Oktober 2012, 18.45 Uhr, ORF III

Absage an Reformer: Der aktuelle Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe

Als „Absage an Reformer“ wird er interpretiert: der aktuelle Hirtenbrief der katholischen Bischöfe Österreichs, der am vergangenen Mittwoch von Kardinal Christoph Schönborn präsentiert worden ist. Ungeduld und Reformstau werden da u.a. zwar thematisiert, doch Reformansätzen, wie sie von der Pfarrer-Initiative formuliert worden sind, wird eine klare Absage erteilt: „Manche Forderungen wären nur einzulösen um den Bruch der Kirchengemeinschaft und das kann nicht das Ziel sein“, so Schönborn. Helmut Schüller zum Hirtenwort: „Es ist erstaunlich, dass Reformerwartungen und Glaube gegeneinander ausgespielt werden.“ Der Anlass für die Veröffentlichung des Briefes, die auch – so Schönborn – vom Vatikan „erwünscht“ war: das „Jahr des Glaubens“, das am 11. Oktober beginnt – in Erinnerung an den Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren.

Bericht: Marcus Marschalek, Christoph Riedl; Länge: 6 Minuten

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Mutige Kirche: Erinnerungen an die Konzilseröffnung vor 50 Jahren

Die Ankündigung von Papst Johannes XXIII. am 25. Jänner 1959 hatte alle Katholiken – zuvorderst die Kardinäle der Kurie – überrascht: ein Konzil. Ein Reformkonzil, eröffnet am 11. Oktober 1959, das auf drängende Fragen der Zeit antworten sollte. In einer historischen Situation, die geprägt war von römischem Zentralismus und einem Bild der römisch-katholischen Kirche als „societas perfecta“ auf der einen, und zahlreichen gesellschaftlichen Umwälzungen und Aufbrüchen auf der anderen Seite. Die Reaktionen auf die Konzilsankündigung waren gemischt: Erschrecken bei den einen, große Freude bei den anderen. Entsprechend unterschiedlich waren die Erwartungen. Die einen hofften auf eine Fortführung und Vollendung des Tridentinums und des Ersten Vatikanischen Konzils, die anderen auf Reformen, Dialog und Freiheit. Wohin würde der Weg der Kirche führen? Der frühere Wiener Weihbischof Helmut Krätzl und Joachim Angerer, ehemaliger Abt des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Geras, erinnern sich an den Vorabend und an den Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Bericht: Maria Katharina Moser; Länge: 9 Minuten

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Im Porträt: Der neue Superintendent Olivier Dantine

Die feierliche Amtseinführung am 6.10. wird von ORF III sowie ORF 2 Tirol und ORF 2 Salzburg ab 13.45 live übertragen. ORF-Kommentar: Christoph Riedl

Mit einem Festgottesdienst wird er am Samstag (6.10.) in Innsbruck in sein Amt als Superintendent der Evangelischen Diözese A.B. Salzburg-Tirol eingeführt: Olivier Dantine. Der 39-Jährige folgt damit auf Luise Müller, die von 1995 bis August 2012 als Superintendentin tätig war. Olivier Dantine studierte Evangelische Fachtheologie in Wien, Berlin und Jerusalem, ab 2002 war er Pfarrer in Großpetersdorf (Burgenland). Wie sein Großvater Wilhelm, er war Professor für Systematische Theologie in Wien, und sein Vater Johannes, er war Oberkirchenrat, möchte auch Olivier Dantine für ein weltoffenes, politisch engagiertes evangelisches Christentum stehen.

Bericht: Maria Katharina Moser; Länge: 6 Minuten

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Tapfer im Nirgendwo: Todes-Fatwas gegen iranischen Rapper in Deutschland

Durch Todesdekrete – umstrittene Rechtsgutachten iranischer Geistlicher – will er sich nicht mundtot machen lassen. Seit rund sechs Monaten lebt der Musiker und Lyriker Shahin Najafi mit den Todesdrohungen aus seiner Heimat. Der Anlass: In einem seiner Songs soll der Rapper den zehnten Imam der schiitischen Muslime beleidigt haben. Als „Blasphemie“ wurde ihm das von zwei Großayatollahs ausgelegt. Der 32-Jährige, vor etwa sieben Jahren nach Deutschland gekommen, hat sein Leben den Umständen angepasst – und ist untergetaucht. Ein „Orientierung“-Team hat Shahin Najafi „irgendwo in Köln“ getroffen.

Bericht: Elke Safaei-Rad; Länge: 6 Minuten

Redaktion: Norbert Steidl, Moderation: Christoph Riedl