Barack Obama und Mitt Romney begrüßen sich auf einer Bühne.

EPA/Michael Reynolds

Religion im US-Wahlkampf

Themen: Obama oder Romney? Auch Religion entscheidet die US-Wahl | „Leben gegen den Zeitgeist….“ - Treffen junger Mormonen in Österreich |Glaube und Medizin: Interreligiöse Herausforderungen im katholischen Spital| GLOBArt-Akademie 2012: Neue Entwürfe von der Welt.

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag 4.11.2012, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung

am 4.11., 18.10 Uhr, ORF III

Obama oder Romney? Auch Religion entscheidet die US-Wahl

In wenigen Tagen, am kommenden Dienstag, wird die US-amerikanische Bevölkerung dazu aufgerufen sein, ihren Präsidenten zu wählen. Religion, so meinen kundige Beobachter, könnte in der Wahlentscheidung gleich mehrfach eine Rolle spielen: Mit Romney tritt ein überzeugter Mormone gegen den protestantischen Christen Obama („United Church of Christ“) an, als Vize-Präsidentschaftskandidaten sind mit dem aktuellen Vize Joe Biden und seinem republikanischen Kontrahenten Paul Ryan zwei Katholiken nominiert. Man darf also gespannt sein, auf welche Seite sich die mehrheitlich protestantischen US-Wählerinnen und –Wähler schlagen, wer unter gläubigen Katholiken punkten kann und welche Wahlentscheidung jene treffen werden, die sich zur immer größer werdenden Gruppe der „Nones“, der Menschen ohne Bekenntnis, zählen.

Bericht: Christoph Riedl, Länge: 2 Minuten

Im „Orientierung“-Schaltgespräch zum Thema „Auch Religion entscheidet die US-Wahl“: Kurt Remele, Theologe und Amerikanist, Professor für Ethik und christliche Gesellschaftslehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Graz.

„Leben gegen den Zeitgeist….“ - Treffen junger Mormonen in Österreich

Kein Alkohol, kein Nikotin, kein Koffein, kein Sex vor der Ehe – als „anders als die Mainstream-Jugend“ erleben sich junge Mormonen in Österreich. Dass das auch andere Angehörige der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, so der offizielle Name der Mormonen-Kirche, ähnlich sehen, wurde bei einem großen Jugendtreffen der Mormonen in Wien deutlich: Da kamen etwa 500 Kirchenmitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, um zu beten, zu singen, zu diskutieren, sich sozial zu engagieren und – wie es auf einer Mormonen-Homepage hieß – „zu rhythmischer, doch `sauberer` Musik“ zu tanzen. Ein „Orientierung“-Team hat sich unter jungen Mormonen umgehört und sich vom Buch Mormon, von Religionsgründer Joseph Smith und der alltäglichen Glaubenspraxis erzählen lassen.

Bericht: Marcus Marschalek, Irina Oberguggenberger; Länge: 5 Minuten

Glaube und Medizin: Interreligiöse Herausforderungen im katholischen Spital

Als multikulturell gilt der zweite Wiener Gemeindebezirk, die Leopoldstadt: Relativ große muslimische und jüdische Bevölkerungsanteile machen ihn zu einer Art religiösem Schmelztiegel. Mitten in den Bezirk eingebettet – und wohl auch deshalb mit Patientinnen und Patienten unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeit konfrontiert – liegt das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, ein römisch-katholisches Ordensspital. Auf diese Verschiedenheit Rücksicht zu nehmen, auf religiöse Bedürfnisse einzugehen, das hat man sich hier vorgenommen. Ein „Orientierung“-Team hat das Krankenhaus besucht und u.a. mit einer muslimischen und einer jüdischen Mitarbeiterin über alltägliche interreligiöse Herausforderungen gesprochen – über das Speiseangebot und den Sabbat, Krankenhausbesuche und das obligatorische Kreuz im Krankenzimmer.

Bericht: Michael Weiß; Länge: 6 Minuten

GLOBArt-Akademie 2012: Neue Entwürfe von der Welt

Der amerikanische Komponist, bildende Künstler und Philosoph John Cage (1912-1992) wäre heuer 100 Jahre alt geworden. Der junge tschechische Ökonom Tomas Sedlacek, gerade einmal 35 Jahre jung, wurde mit seinem Bestseller „Die Ökonomie von Gut und Böse“ international bekannt. Was die beiden verbindet? Zum einen, dass sie bei der diesjährigen GLOBArt-Akademie – neben zahlreichen weiteren Referentinnen und Referenten – im Zentrum der Aufmerksamkeit standen. Zum anderen waren für feine Ohren auch überraschende Gleichklänge zu hören. Das Schwierigste für einen Orchestermusiker bei der Aufführung eines Stückes sei die Zeit, in der er nichts zu tun habe, sagt Cage in seiner berühmten „Rede an ein Orchester“. Sedlacek empfiehlt der „manisch-depressiven“ Wirtschaft unserer Tage eine „Sabbat-Ökonomie“: die Ruhe, die es braucht, um sich der Hetze des ständigen Wachsen-Müssens zu versagen und alles auch einmal gut sein zu lassen.

Bericht: Christian Rathner; Länge: 8 Minuten

Redaktion: Norbert Steidl, Moderation: Christoph Riedl