Das berühmte Fresko Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle.

Reuters/Stefano Rellandini

„Gottes Werk und Darwins Beitrag“

Aufgrund der Emmy-Verleihung an den österreichischen Film „Das Wunder von Kärnten“ entfällt „kreuz und quer“ am Dienstag, 26. November 2013. Statt der Wiederholung der Sendung am Mittwoch auf ORF III zeigt „kreuz und quer“ die Dokumentationen „Gottes Werk und Darwins Beitrag“ und „Väterbilder“.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 19. November 2013
um 22.30 Uhr, ORF 2
Sendung entfällt!

Mittwoch, 20. November 2013
ab 20.15 Uhr, ORF III
„Gottes Werk und Darwins Beitrag“ und „Väterbilder“

Donnerstag, 21. November 2013
um 11.50 Uhr, ORF 2
„Singen statt Schießen“

Aufgrund der Verleihung des International Emmy die ORF/ZDF-Koproduktion „Das Wunder von Kärnten“ ändert der ORF am Dienstag, dem 26. November 2013 sein Programm und zeigt den preisgekrönten Film ab 22.35 Uhr auf ORF 2.

„kreuz und quer“ verschiebt daher die beiden ursprünglich geplanten Dokumentationen „Knochen, Kleider, Kreuzessplitter: Das Geschäft mit den Reliquien“ und „Der unechte Jesus“ auf unbestimmte Zeit. Sie werden zu einem anderen Sendetermin in „kreuz und quer“ zu sehen sein.

Zum geplanten Wiederholungstermin am Mittwoch, 27. November 2013, um 20.15 Uhr zeigt „kreuz und quer“ die beiden Dokumentationen „Gottes Werk und Darwins Beitrag“ und „Väterbilder“. Zum geplanten Wiederholungstermin am Donnerstag, 28. November, 11.50 Uhr, sendet „kreuz und quer“ die Wiederholung der Dokumentation „Singen statt Schießen“ vom 5. November 2013.

Credo: Gottes Werk und Darwins Beitrag

Mehr als 1500 Jahre bestand für Gläubige kein Zweifel an einer der Kernaussagen des christlichen Glaubensbekenntnisses: „Ich glaube an Gott den Schöpfer des Himmels und der Erde“. Wie ein Erdbeben brachte Charles Darwin 1859 mit seinem Buch „Die Entstehung der Arten“ dieses Weltbild ins Wanken. Seither gibt es eine oft verbitterte Auseinandersetzung zwischen Naturwissenschaft und Theologie. Nicht zuletzt der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hat die Diskussion – ausgelöst durch einen Zeitungsartikel in den New York Times – vor einigen Jahren wieder in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses gerückt.

Seit es Darwins Evolutionstheorie gibt, kämpfen kirchliche Kreise gegen sie an. Gleich nach Erscheinen Darwins Hauptwerk hatte sich der Vatikan vehement gegen Darwins Lehre gesetzt – die Bücher seiner Nachfolger sogar auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts öffnete sich der Vatikan schrittweise Darwins Theorie, gab es eine Annäherung zwischen Naturwissenschaft und Glaube. Man ist weitgehend überein gekommen, dass sich biblische Schöpfungsgeschichte einerseits und Darwins Evolutionstheorie nicht gegenseitig ausschließen müssen – nicht miteinander konkurrieren. Naturwissenschaft und Glaube – zwei verschiedene Paar Schuhe, die aber im wechselseitigen Dialog bleiben wollten – davon war man lange überzeugt.

In den vergangenen Jahren jedoch haben sich vermehrt fundamentalistische Strömungen – wie beispielsweise die so genannten „Kreationisten“ zu Wort gemeldet, die für eine wortwörtliche Auslegung der biblischen Schöpfungsgeschichte plädieren und lautstark gegen die Theorie Darwins eintreten. Aber auch durch die Entwicklung der Theorie des so genannten „Intelligent Design“ ist es zu einem neuen Kulturkampf um die Evolutionslehre gekommen. Folgt die Evolution einem intelligenten Plan oder entwickelt sich Lebendiges bloß als zufälliges Spiel?

Der Film beleuchtet Darwins Evolutionstheorie und geht der Frage nach, wie ein konstruktiver Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaft möglich ist und wo seine Grenzen liegen. Und er fragt, wie aufgeklärte Christen die Erkenntnisse der Naturwissenschaft ernstnehmen und gleichzeitig bekennen können: „Ich glaube an Gott den Schöpfer.“

Ein Film von Juri Köster

Credo: Väterbilder

Die Bilder von Familienvater und Gottvater hingen immer direkt voneinander ab. Heute lösen sich die klassischen Familienmodelle zunehmend auf. Müsste also das zentrale Bild Gottes als Vater völlig neu besetzt werden?

Früher herrschte eine klare Ordnung in den Familien: Der Vater war das Oberhaupt und thronte wie Gottvater über den alltäglichen Familienproblemen. Das Gottesbild spiegelte sich im Vaterbild und umgekehrt. Heute lösen sich die klassischen Familienbilder immer mehr auf. Eltern können eine völlig neue Nähe zu ihren Kindern gewinnen, stehen dafür aber auch in der Kritik, keine Autorität mehr zu haben.

Das Bild der neuen Väter und der neuen Mütter scheint sich nicht mehr im „Vater Unser“ zu finden. Droht also „Gottvater“ - das zentrale Gottesbild des Glaubensbekenntnisses - zu einer reinen Floskel zu werden - oder könnte es gerade heute Ausdruck einer tiefen menschlichen Sehnsucht sein?

Eine Frauenforscherin und ein Männerforscher, die gemeinsam einen Sohn erziehen; ein Kurienkardinal, der fordert, dass sich Väter wieder ihrer Verantwortung bewusst werden; ein evangelischer Bischof, der sich seine Stelle und den Haushalt mit seiner Frau teilt; ein Junge aus einem Heim, der seinen Vater nie kennen gelernt hat; Vater und Sohn einer großen Brauereidynastie.

Die 45-minütige Dokumentation „Väterbilder“ erzählt nah an den Menschen, wie schwierig es für Väter und Mütter heute ist, ihre Rolle zwischen Tradition und Moderne zu finden, und wie groß die Lücken sind, wenn die Familie nicht richtig funktioniert. Die Unsicherheit der Väter, Mütter und Kinder heute hat ihren Ursprung in der 3000-jährigen christlichen Geschichte von Familie, die maßgeblich vom männlichen Bild Gottes geprägt worden ist. Eine Vorstellung, die heute wie nie zuvor in Frage steht.

Ein Film von Juri Köster