Silhouette eines Priesters, der einen dunklen Gang entlang geht

Reuters/Erik De Castro

„Der Kampf gegen Missbrauch geht weiter“

Weitere Themen: Vermächtnis der Diktatur: Spaniens gestohlene Kinder | „Inspiriert von Madiba“ – Südafrikas muslimische „Überfliegerin“ | Verborgene Schatzkammer: Die Preziosen des San Gennaro

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 15.12.2013, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung:
Sonntag, 15.12.2013, 17.25 Uhr, ORF III

Katholische Kirche: „Der Kampf gegen Missbrauch geht weiter“

Das Thema „Missbrauch“ beschäftigt auch weiterhin die römisch-katholische Kirche: Erst vor wenigen Tagen hat Papst Franziskus verlauten lassen, man werde demnächst eine eigene Vatikan- Kommission zur „Pädophilie-Vorbeugung“ einrichten. Die Hauptziele: die Betreuung von Missbrauchsopfern, die Erstellung von Leitlinien zur Prävention und die intensivere Schulung von kirchlichen Mitarbeitern. Mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in den Reihen der katholischen Kirche in Österreich ist seit Jahren die Unabhängige Opferschutzanwaltschaft unter der Leitung von Waltraud Klasnic beschäftigt. Mehr als 1400 Anliegen – viele Fälle reichen 50 bis 60 Jahre zurück - konnten bisher behandelt und abgeschlossen, freiwillige Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe ausbezahlt werden. Der kürzlich erschienene Sammelband „Missbrauch und Gewalt“ sei so etwas wie eine „Zwischenbilanz“ der Arbeit der Kommission, so Herausgeberin Waltraud Klasnic. Ein Forschungsteam der Fakultät für Psychologie der Universität Wien hat diesen Prozess der Aufarbeitung wissenschaftlich begleitet. Dabei ging es nicht zuletzt darum, Zusammenhänge zwischen dem Missbrauch im Kindesalter und Langzeitfolgen bis ins hohe Alter deutlich zu machen. So entstanden im Rahmen dieser Studie auch mehrere Diplomarbeiten. Der aktuelle „Orientierung“-Beitrag hat sich mit dieser Forschungsarbeit beschäftigt. Außerdem kommen zwei Betroffene zu Wort, die sich bei uns gemeldet haben, um auch mit ihrer Stimme zur weiteren Aufklärungsarbeit beizutragen.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 8 Minuten

Vermächtnis der Diktatur: Spaniens gestohlene Kinder

Es ist ein Skandal, der erst vor wenigen Jahren ruchbar wurde: Über Jahrzehnte hinweg, vor allem in der Zeit der faschistischen Franco-Diktatur, sollen ledigen oder „politisch unliebsamen“ Müttern Kinder, gleich nach der Geburt, weggenommen und regimetreuen Ehepaaren anvertraut worden sein. Nicht selten wurden betroffene Frauen belogen: Ihr Kind sei tot zur Welt gekommen oder unmittelbar nach der Geburt gestorben. Eine höchst unrühmliche Rolle sollen dabei auch katholische Ordensleute gespielt haben, vor allem Nonnen, die an Entbindungskliniken tätig waren. Ein „Orientierung“-Team hat mit „gestohlenen Kindern“ gesprochen, der erst im hohen Erwachsenenalter von ihrer wahren Herkunft erfahren haben, mit einer Journalistin, die eine angeklagte Ordensfrau befragt hat und mit einem kritischen Priester, der Aufklärung über die Rolle „seiner Kirche“ in dieser Causa verlangt.

Bericht: Julieta Rudich, Länge: 8 Minuten

„Inspiriert von Madiba“ – Südafrikas muslimische „Überfliegerin“

„Mein Glaube und die Werte Nelson Mandelas prägen mein Leben“, sagt Fatima Jakoet, „und so durfte ich den Erfolg kennenlernen.“ Die 39-jährige Muslimin ist der Erfolgstyp des neuen Südafrika. Schon als Vierjährige wartete sie im elterlichen Garten darauf, dass die riesige Boeing über das Haus fliegen würde. Jakoets Kindheitstraum, als fliegende Doktorin Afrikas Kindern zu helfen, hat sich halb erfüllt: Sie ist seit rund acht Jahren die erste weibliche muslimische Pilotin der South African Airways. Und sie hilft – ganz im Sinne von Nelson „Madiba“ Mandela – als Initiatorin von Bildungsprogrammen für Kinder.

Bericht: Regina Strassegger, Länge: 6 Minuten

Verborgene Schatzkammer: Die Preziosen des San Gennaro

Neapelkennern sind mit dem Namen des Schutzpatrons der Stadt gut vertraut: San Gennaro, der Heilige Januarius, dessen eingetrocknetes Blut in Ampullen – im Dom von Neapel – aufbewahrt sein soll und sich auf wundersame Weise immer wieder verflüssigt. Weniger bekannt ist, dass im Laufe von Jahrhunderten der Heiligenverehrung die reichste Schatzkammer der Welt entstanden ist. Über Jahrhunderte hinweg war dieser Milliarden-Schatz der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nun zeigt eine Ausstellung in Rom die bedeutendsten Exponate: „Il tesoro di Napoli“ heißt die Ausstellung im römischen Palazzo Sciarra, die dort noch bis Mitte Februar zu sehen sein soll.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 3 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl