Robert Bezak

www.abu.sk/ Matúš Hasil

Rehabilitierung für slowakischen Ex-Erzbischof Bezak?

Weitere Themen: Mönch auf Abwegen: „Das Gesicht des buddhistischen Terrors“ in Myanmar | „Die rebellische Nonne“: Wofür Teresa Forcades „auf die Barrikaden“ steigt

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag 12.01.2014, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 12.01.2014, 18.55 Uhr, ORF III

Rehabilitierung? Slowakischer Ex-Erzbischof Bezak darf hoffen

Eigentlich ist er nicht mehr da und doch ist er in seiner slowakischen Heimat beinahe omnipräsent: Robert Bezak, rund drei Jahre lang Erzbischof von Trnava (Tyrnau), 2012 von Papst Benedikt seines Amtes enthoben – ohne Angabe von Gründen. Er habe sich in seiner Amtszeit daran gemacht, dubiose Geldflüsse aufzudecken, in die die katholische Kirche unter seinem Vorgänger Jan Sokol verwickelt war. Genau das sei ihm zum Verhängnis geworden, wird seit Bezaks unfreiwilligem Abgang gemutmaßt. Der Popularität des beliebten Kirchenmanns hat das keinen Abbruch getan: Mehrere Bücher über ihn sind erschienen und derzeit wird gerade ein Film über ihn finalisiert, der schon bald in slowakische Kinos kommen soll. Und auch Solidaritätskundgebungen für den Ex-Erzbischof halten an – in und außerhalb der Slowakei. Ob Papst Franziskus das harte Urteil seines Vorgängers revidieren wird? Ja, meinen Vatikan-Kenner, die bereits erste Anzeichen für eine mögliche Rehabilitierung ausgemacht haben wollen. Bezak selbst hat sich übrigens in ein Kloster in Italien zurückgezogen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 10 Minuten

Mönch auf Abwegen: „Das Gesicht des buddhistischen Terrors“ in Myanmar

„Hassprediger“, „Hitler Burmas“ und „Das Gesicht des buddhistischen Terrors“ – mit wenig schmeichelhaften Attributen wird der buddhistische Mönch Ashin Wirathu bedacht. Der Hintergrund: Seit vielen Jahren schürt der Mönch den Hass gegen die kleine muslimische Minderheit in Myanmar (Burma). Ein „nationales Verteidigungsgesetz“ fordert er, das es Muslimen verbieten soll, buddhistische Frauen zu heiraten, muslimische Paare sollten nicht mehr als ein Kind haben dürfen und „anständige Buddhisten“ dürften nicht in muslimischen Geschäften einkaufen. Mit seinen Hasstiraden, im Internet verbreitet, hat Wirathu eine stattliche Anhängerschaft um sich geschart, die als „969-Bewegung“ Angst und Schrecken unter der muslimischen Vier-Prozent-Minderheit verbreitet. Und auch zu tätlichen Übergriffen ist es bereits gekommen: Im burmesischen Bundesstaat Rhakine wurden Muslime attackiert, Häuser, Geschäfte und Moscheen in Brand gesteckt. Zahlreiche Tote und Verletzte waren die Folge.
Bericht: Alexander W. Rauscher, Länge: 9 Minuten

„Die rebellische Nonne“: Wofür Teresa Forcades „auf die Barrikaden“ steigt

Sie ist bekennende Feministin, befürwortet die gleichgeschlechtliche Ehe und das Recht auf Abtreibung: die spanische Benediktinerin Teresa Forcades. Als „rebellische Nonne“ ist sie auch über die Grenzen ihrer Heimat hinaus bekannt und – sie spaltet die Geister. Denn ihr Engagement ist vielgestaltig: Sie kritisiert den Kapitalismus, setzt sich für eine „revolutionäre Verfassungsreform“ in ihrer Heimat ein und steht an der Seite der „Indignados“, der „Empörten“, die im krisengeplagten Spanien gegen die etablierten Parteien demonstrieren. Bekannt geworden ist die Ordensfrau, die auch Ärztin ist, als sie vor einigen Jahren als scharfe Kritikerin einer landesweiten Schweinegrippe-Impfkampagne auf die Barrikaden stieg und mit schlagkräftigen Argumenten gegen die Marktstrategien von Pharmakonzernen zu Felde zog. In jüngster Zeit sah man sie oft an der Seite des Ökonomen Arcadi Oliveres bei Massenveranstaltungen für die Unabhängigkeit Kataloniens. Zurzeit ist sie als Gastprofessorin an der Humboldt Universität in Berlin tätig.

Bericht: Julieta Rudich, Länge: 7 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl Moderation: Christoph Riedl