Silhouette eines Priesters, der einen dunklen Gang entlang geht

Reuters/Erik De Castro

„Missbraucht“ - die Leidensgeschichte eines Betroffenen

Themen: Offene Wunden: „Missbraucht“ - die Leidensgeschichte eines Betroffenen | Bürgerkrieg 1934: Der „Februar-Aufstand“ und die katholische Kirche | Der Unbegreifbare: Erinnerungen an den Schriftsteller Thomas Bernhard

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 9. Februar 2014, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung am 9. Februar 2014, 15.00 Uhr, ORF III

Offene Wunden: „Missbraucht“ - die Leidensgeschichte eines Betroffenen

Mit massiver Kritik am Vatikan hat dieser Tage der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes aufhorchen lassen. Der Tenor: Der Vatikan verweigere die Auskunft über das genaue Ausmaß von sexuellem Missbrauch in den Reihen der katholischen Kirche, verdächtige Geistliche würden oft nur versetzt, Missbrauchsvorwürfe würden verschleiert. Der aktuelle „Orientierung“-Beitrag beschäftigt sich mit dem Schicksal eines Betroffenen: Alexander B. aus der Steiermark. Als Internatsschüler kam er vor 45 Jahren – damals war er 12 – ins Juvenat der Barmherzigen Brüder in Graz-Eggenberg. Von einem Pater, der mittlerweile gestorben ist, wurde er dort über Jahre hinweg immer wieder sexuell missbraucht. Jahrzehnte lang hat Alexander B. geschwiegen, dann hat er sich der „Klasnic-Kommission“ anvertraut, erhielt eine finanzielle Zuwendung – als Geste der Anerkennung für das erlittene Leid. Heute, als 57-Jähriger, versucht er, mit Hilfe einer Psychotherapeutin, mit den traumatisierenden Erlebnissen von damals zurechtzukommen.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 7 Minuten

Bürgerkrieg 1934: Der „Februar-Aufstand“ und die katholische Kirche

Es war der 12. Februar 1934, als sich Sozialdemokraten in ihrer Parteizentrale in Linz, im Hotel Schiff, gewaltsam gegen eine Hausdurchsuchung der Polizei zur Wehr setzten. Mit diesem Kampf gegen staatliche Willkür begann ein vier Tage währender Bürgerkrieg: Im Auftrag der autoritären Dollfuß-Regierung gingen Bundesheer und Polizei gegen Aufständische vor. Die blutige Bilanz: mehr als 300 Tote. Des Wohlwollens der katholischen Kirche hatte sich Dollfuß schon Monate zuvor versichert – und diese engen „Bande“ hielten auch in diesen Februartagen des Jahres 1934.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten

Der Unbegreifbare: Erinnerungen an den Schriftsteller Thomas Bernhard

Es ist eine ungewöhnliche Annäherung, die die junge Germanistin Veronika Puttinger an das Werk des bedeutenden Schriftstellers Thomas Bernhard gewagt hat: Sie hat sich nicht nur mit dem „offen artikulierten Zorn“ Bernhards gegenüber der katholischen Kirche beschäftigt, sondern auch mit seiner frühen lyrischen Phase, „wo sich ein leidendes, lyrisches Ich an ein Du, an einen Gott wendet, ihn anfleht und Hilfe von ihm erbittet.“ – Teils überraschende Einsichten vermittelt der aktuelle „Orientierung“-Beitrag anlässlich der 25. Wiederkehr des Todestages (12. Februar) von Thomas Bernhard.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 11 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl