Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck

APA/Roland Schlager

„Reichtum ohne Sünde?“ – Arm und Reich in Österreich

Themen: „Reichtum ohne Sünde?“ – Von Arm und Reich in Österreich | Kampf gegen soziale Krise: Caritas Österreich hilft in der Ostukraine | Stein des Anstoßes: Was wird aus der „Moschee-Kathedrale“ von Cordoba?

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 6. April 2014, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung am 6. April 2014, 17.15 Uhr, ORF III

„Reichtum ohne Sünde?“ – Von Arm und Reich in Österreich

24 Euro-Milliardäre und 78.000 Millionäre leben in Österreich – Tendenz steigend. Andererseits ist auch die Zahl der Armen, Armutsgefährdeten und „Working Poor“ im reichen Österreich relativ hoch. Eineinhalb Millionen Menschen sind derzeit manifest arm oder von Armut und Ausgrenzung bedroht. Das ist dem „Handbuch Armut in Österreich“, einem umfangreichen Sammelband über aktuelle Ergebnisse der Armutsforschung, zu entnehmen. Der Altabt des Stiftes Heiligenkreuz, Gregor Henckel-Donnersmarck hat hingegen ein Buch über den Reichtum geschrieben: „Reich werden auf die gute Art“ lautet der Titel seiner „Vermögenstipps eines Geistlichen“. Der ehemalige Manager eines Logistikdienstleisters möchte jungen Leuten Mut machen, Vermögen zu erwirtschaften und Gewinn nicht als Sünde zu verstehen. Es komme vielmehr darauf an, sein Geld verantwortungsvoll einzusetzen. Das Buch empfiehlt Tugenden wie Demut und Gehorsam, die sich laut Henckel-Donnersmarck auch ökonomisch bezahlt machten. Das „Handbuch“ wiederum zweifelt schon im Vorwort, ob die schöne Vorstellung des durch Arbeit erwirtschafteten Reichtums der Realität entspricht. „Man arbeitet sich nicht reich, man wird reich geboren“, heißt es da.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 4 Minuten

Im „Orientierung“-Studio diskutiert Moderator Christoph Riedl mit Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck (zugeschaltet aus dem ORF-Landesstudio in Klagenfurt) und Martin Schenk von der Diakonie Österreich, einem der Herausgeber des „Handbuchs Armut in Österreich“.

Kampf gegen soziale Krise: Caritas Österreich hilft in der Ostukraine

Die Ukraine wird in diesen Monaten nicht nur durch eine heftige politische, sondern auch durch eine tiefe soziale und wirtschaftliche Krise erschüttert. Vor allem die russisch geprägten Landkreise der Ost- und Südukraine sind davon betroffen. Dazu zählt auch der Kreis Lugansk. Ein Drittel der etwa 2,3 Millionen Einwohner dieser krisengeschüttelten Bergbauregion sind Pensionisten. Das Durchschnittsalter dieser Pensionisten beträgt gerade einmal 50 Jahre. In vielen Fällen reichen die staatlichen Pensionszahlungen nicht zum Überleben. Hilfe kommt da von der Caritas Österreich: Seit 15 Jahren betreuen Helferinnen und Helfer im Auftrag der Caritas alte Menschen, aber auch Familien mit behinderten Kindern. Kaum eine soziale Rolle spielen hingegen die v.a. orthodoxen Kirchen. Ein Lokalaugenschein in der Ostukraine: bei der kleinen griechisch-katholischen Kirche, der einflussreichen ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und bei Pensionisten und einer Familie mit einem behinderten Kind, die von der Caritas betreut werden.

Bericht: Christian Wehrschütz, Länge: 5 Minuten

Stein des Anstoßes: Was wird aus der „Moschee-Kathedrale“ von Cordoba?

Ein Symbol der Verständigung und religiösen Toleranz steht im Mittelpunkt eines Streits, der nichts Gutes für das Zusammenleben der Konfessionen erwarten lässt: Die „Mezquita“ von Cordoba, die Symbiose einer Moschee aus dem 11. Jahrhundert und einer 500 Jahre später errichteten Kathedrale, gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Eine Bürgerinitiative fordert nun die Enteignung der Kirche, um sie „der Öffentlichkeit zugänglich“ zu machen. Die Bedeutung der ehemaligen Moschee für Muslime und Musliminnen heute und die Argumente der Streitparteien schildert der aktuelle „Orientierung“-Beitrag.

Bericht: Josef Manola, Länge: 6 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl