Michael Landau

ORF/Cinevision

Weil es um’s Leben geht

Der FeierAbend am Ostersonntag zeigt ein sehr persönliches Porträt des Präsidenten der Österreichischen Caritas, Michael Landau, der von sich selbst sagt, er wolle „ein Stück Unterschied“ im Leben anderer Menschen sein und „vielleicht sogar ein Stückchen etwas an Welt verändern“.

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ORF

Sendungshinweis

FeierAbend, 20. April 2014,
19.52 Uhr, ORF 2

Er hat Biochemie studiert, dann Theologie. Heute ist er Direktor der Caritas Österreich und steht damit einer Organisation von 40.000 Freiwilligen und 13.000 hauptamtlichen Mitarbeitern vor, die wie „eine Flotte von Rettungsbooten“ immer dort eingreift, wo die Politik auf den Sozialstaat zu vergessen bereit ist, lieber Banken rettet, als sich um die immer mehr werdenden Armen an den Rändern unserer Gesellschaft zu kümmern.

Michael Landau scheut sich nicht davor dieses Unrecht klar beim Namen zu nennen, „Es gibt Geld wie Dreck, nur haben es die falschen Leute“, zitiert er den deutschen Politiker Heiner Geißler. Damit die richtigen Leute nicht auf der Strecke bleiben, dafür ist Michael Landau unermüdlich unterwegs.

Michael Landau entschied sich nicht sofort nach der Matura für ein Leben als Priester. Er studierte Biochemie – doch schon bald begann ihn zusehends die Frage nach dem Warum mehr zu interessieren als nach dem Wieso. Die existentiellen Rätsel, „Woher kommen wir, wohin gehen wir, was ist der Sinn unseres Lebens?“, beschäftigten ihn so sehr, dass er nach seinem Doktorat, Theologie studierte . 1992 wurde er in Rom zum Priester geweiht.

Dabei war dieser Weg keineswegs vorgezeichnet. Sein Vater, Erwin Landau war Jude und musste 1938 aus Österreich fliehen und wuchs in Shanghai auf. Doch nicht der ganzen Familie gelang es, ihr Leben in Sicherheit zu bringen. Zurück in Österreich heiratete Erwin Landau die Katholikin Eva Fritz. So kam es, dass Michael und sein Bruder Daniel in beiden Religionen aufwuchsen. Und beide entschieden sich im Erwachsenenalter den Glauben der Mutter anzunehmen, und ließen sich taufen.

„Ein Stück Unterschied“

Für eine Spendenaktion des „Mobilen Hospiz“ der Caritas lässt Michael Landau, wie viele prominente Unterstützer vor ihm, eine „Totenmaske“ von sich abnehmen. Für die, dabei entstehenden Werbespots, werden die Protagonisten auch mit Fragen zum Thema Sterben und Tod konfrontiert. „Am Ende des Lebens so gelebt zu haben, dass mein Leben ein Stück Unterschied für andere gemacht hat, vielleicht sogar ein Stückchen etwas an Welt verändert hat“, ist sein Anspruch an sich selbst und Antrieb bei seiner täglichen Arbeit.

Der Feierabend am Ostersonntag zeigt ein sehr persönliches Portrait des Präsidenten der Österreichischen Caritas und macht neugierig, mehr über den Menschen Michael Landau zu erfahren, der in der österreichischen Gesellschaft eine wichtige Stimme derer ist, die nie gefragt werden. Und vor allem ist er ein Vorbild darin, diese erhobenen Forderungen auch selbst an der Spitze der Caritas, seiner „Flotte von Rettungsbooten“, in die Tat umzusetzen.

Regie: Robert Neumüller
Redaktion: Barbara Krenn