Zwei junge Männer gehen an einer Wand mit großen Kreuzen in Deckung

Reuters/Luc Gnago

Globale Krisenherde: Religion als Brandbeschleuniger

Weitere Themen: Wechsel im Vatikan: Neuer Vatikanbank-Chef vorgestellt | Rainbacher Evangelienspiele: „Tamar“ – der Kampf einer Widerständigen | Erleben, feiern, solidarisch handeln: Groß-Jungscharlager in Linz

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 13. Juli 2014, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung am 13. Juli 2014, 16.50 Uhr, ORF III

Globale Krisenherde: Religion als Brandbeschleuniger

Die Gewalt im Nahen Osten eskaliert dieser Tage: Die radikal-islamische Hamas feuert Raketen auf israelische Ortschaften, Israel verstärkt seine Luftangriffe auf den Gaza-Streifen. In Syrien haben die sunnitischen ISIS-Kämpfer weitere Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht, im Nordirak dürfte ihnen nukleares Material in die Hände gefallen sein. Diese aktuellen Entwicklungen verleihen der theoretischen Frage, ob insbesondere monotheistischen Religionen Gewalt und Intoleranz innewohne, die derzeit bei der diesjährigen Ökumenischen Sommerakademie im Stift Kremsmünster diskutiert wird, erschreckende Aktualität. Unter der Überschrift „Gewalt im Namen Gottes“ wird drei Tage lang über die Verantwortung der Religionen für Krieg und Frieden nachgedacht. Gewaltsame Konflikte, so scheint man sich einig zu sein, seien nie rein religiöser Natur, Religion sei nicht die Ursache von Gewalt – wohl aber könne sie eine Art „Brandbeschleuniger“ sein.

Bericht: Maria Katharina Moser; Länge: 8 Minuten

Wechsel im Vatikan: Neuer Vatikanbank-Chef vorgestellt

Als entscheidungsfreudig zeigt sich Papst Franziskus auch weiterhin: Nach bereits in den vergangenen Monaten durchgeführten Reformen bei der Vatikanbank („Institut für religiöse Werke“) wird nun ein neuer Bank-Chef die Entwicklungen vorantreiben. Auf den Deutschen Ernst von Freyberg, der sich nun doch etwas überraschend von seinem Amt verabschiedet hat, folgt der französische Unternehmensberater Jean-Baptiste de Franssu. Ihm wird die schwierige Aufgabe zufallen, die IOR-Bank in eine „einfache Zahlungsstelle“ für Vatikan-Angehörige umzuwandeln und andere Tätigkeiten, zum Beispiel die Vermögensverwaltung, auszugliedern. – Vorantreiben möchte Papst Franziskus offenkundig auch die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen innerhalb der katholischen Kirche: Nach der Einsetzung einer päpstlichen Kommission zur Aufarbeitung von kirchlichen Missbrauchsfällen im März hat Franziskus nun erstmals Missbrauchsopfer im Vatikan empfangen und mit ihnen – am vergangenen Montag – eine Morgenmesse gefeiert. Im Rahmen dieses Treffens hat Franziskus auch um Vergebung dafür gebeten, wie die Kirchenführung in der Vergangenheit mit den Missbrauchsfällen umgegangen ist.

Bericht: Mathilde Schwabeneder; Länge: 5 Minuten

Rainbacher Evangelienspiele: „Tamar“ – der Kampf einer Widerständigen

Nur wenige Zeilen stehen in der Bibel – nämlich im 1. Buch Mose, der Genesis – über eine bemerkenswerte Frau namens Tamar. Der Schwiegertochter des Juda bleiben Nachkommen verwehrt, bis sie - mit einer durchaus gewagten Methode - ihre Rechte als Frau und Mutter erkämpft. Mit viel Phantasie und Einfühlungsvermögen hat der Schriftsteller Friedrich Zauner aus dem kurzen biblischen Bericht ein eindrucksvolles Theaterstück geschaffen. Mit diesem Bühnenspiel über eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, feierten Zauners „Evangelienspiele“ in Rainbach im Innviertel heuer ihr zehnjähriges Jubiläum.

Bericht: Christian Rathner; Länge: 8 Minuten

Erleben, feiern, solidarisch handeln: Groß-Jungscharlager in Linz

Rund 1300 Mädchen und Burschen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren sind dieser Tage zu Österreichs größtem Jungscharlager „kaleidio“ nach Linz gekommen. Etwa 350 Helferinnen und Helfer aus allen katholischen Diözesen betreuen dabei diverse Workshops, Spiele, Sportangebote und die Logistik der Großveranstaltung. In so genannten “Erlebniswelten”, verteilt auf verschiedene Schulen und kirchliche Einrichtungen in Linz, sollen die Kinder auf solidarisches Handeln aufmerksam gemacht werden und die Möglichkeit haben, komplexe Zusammenhänge „aus der Welt der Großen“ spielerisch zu begreifen, so die Jungscharlagerleitung. Themen dieses „Mega-Jungscharlagers“ sind aber auch Glaube und Kirche: „Den Gottesdienst haben wir so gestaltet, wie wir es wollten - und nicht, wie es der Pfarrer halt macht - mit unseren Lieder, die wir ausgesucht haben. Das hat mir sehr gut gefallen”, erzählt die zwölfjährige Nina aus Ehrwald in Tirol und vermittelt damit auch ein recht selbstbewusstes Bild der nächsten Generation von Katholikinnen und Katholiken.

Bericht: Marcus Marschalek; Länge: 4 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser