Franz Schuh in einer Kirche

ORF/Langbein & Partner

Herr Schuh und die Liebe

Regisseur Florian Gebauer macht sich gemeinsam mit Philosoph und Essayist Franz Schuh auf die Reise, um das Wesen der Liebe zu erkunden. Anschließend: „Der Mann mit den 100 Kindern“ über den niederländischen Samenspender Ed Houben.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 2. September 2014
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholungen:

Mittwoch, 3. September 2014
um 20.15 Uhr, ORF III

Donnerstag, 4. September 2014
11.50 Uhr, ORF 2 (nur „Der Mann mit den 100 Kindern“)

Mit „Herr Schuh und die Liebe“ zeigt „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel – am 2. September den zweiten Teil der Reihe „Herr Schuh und ...“, in dem sich Philosoph und Essayist Franz Schuh mit Regisseur Florian Gebauer auf die Reise macht, das Wesen der Liebe zu erkunden: „In der Theorie scheint die Liebe einfach. In der Praxis ist sie es nicht.“

Um 23.10 Uhr porträtiert der Filmemacher Vuk Janic einen Vater von mehr als 100 Kindern: Ed Houben ist seit vielen Jahren als Samenspender tätig und verhilft kinderlosen Ehepaaren, alleinstehenden und lesbischen Frauen zum ersehnten Nachwuchs. Anders als bei anonymen Samenspenden pflegt Ed Houben Kontakte zu den Müttern und den von ihm gezeugten Kindern.

„Herr Schuh und die Liebe“

„Wenn die Liebe glücklich verläuft, dann ist sie die größte Macht im einzelnen Menschen, das Leben auf dieser Welt zu bejahen.“ Auf seiner Erkundungstour trifft Franz Schuh u. a. auf das Ehepaar Hehberger. Die Pensionisten sind seit 50 Jahren verheiratet. „Sind 50 Jahre eine Ewigkeit? Auf Erden ja.“ Ihre Liebe hat sich im Laufe der Jahrzehnte von himmelhochjauchzend zu einer liebevoll-pragmatischen Form der Zweisamkeit gewandelt.

Bettina Wilfinger liebt ihre drei „Mopsbuben“. Sie lässt Brustgeschirre maßschneidern und kocht zweimal am Tag für sie – nur Bio, versteht sich.

Die Rechtsanwältin Astrid Wagner war vor 20 Jahren in Jack Unterweger verliebt und konnte diese Liebe nie leben. „Wie viel mörderische Schuld erträgt man an einem Menschen, den man liebt? Am Ende ist die Liebe ein Spiel mit hohem Einsatz. Ohne Risiko ist man überhaupt nicht dabei. Bei zu viel Risiko wäre man lieber nicht dabei gewesen. Das ist doch Grund genug, sich zu fragen: Was ist denn das – die Liebe?“

Ein Film von Florian Gebauer

Mann mit Kind

ORF/NPO

Der Niederländer Ed Houben mit einem seiner 100 Kinder

„Der Mann mit den 100 Kindern“

Der Niederländer Ed Houben ist Vater von mittlerweile mehr als 100 Kindern. Doch er ist kein Casanova mit unzähligen Liebschaften, er ist seit vielen Jahren als Samenspender tätig. Anfangs spendete er anonym in einer Samenbank. Nachdem mit seinem Sperma 25 Kinder gezeugt worden waren, durfte er – zumindest offiziell – nicht mehr weitermachen. Ed Houben suchte und fand einen Ausweg. Via Internet bietet er seine Dienste an und spendet mittlerweile Sperma für ungewollt kinderlose Paare, für alleinstehende und auch für lesbische Frauen. Geld nimmt er dafür keines. Er legt jedoch großen Wert darauf, seine Kinder persönlich kennenzulernen, und die meisten wissen auch, dass er ihr leiblicher Vater ist. So veranstaltet Ed Houben jährlich ein großes Familientreffen, an dem viele Mütter mit ihren Kindern teilnehmen. Rechtliche Ansprüche auf Unterhaltszahlungen hat bis jetzt keine der Mütter geltend gemacht.

Samenspende auf diese private Art ist in Österreich nicht erlaubt. Hier ist die künstliche Befruchtung mit Fremdsperma gesetzlich streng geregelt und darf offiziell nur in Kliniken durchgeführt werden. Außerdem ist dieser Methode, endlich zu einem Wunschkind zu kommen, nur für Ehepaare oder Paare, die in eheähnlicher Gemeinschaft leben, gestattet. An alleinstehenden oder lesbischen Frauen, auch in eingetragener Partnerschaft, darf keine künstliche Befruchtung vorgenommen werden. Was Ed Houben dazu antreibt, Paaren und alleinstehenden Frauen zu Nachwuchs zu verhelfen, versucht der Filmemacher Vuk Janic in seiner einfühlsam gestalteten Dokumentation herauszufinden. Und liefert damit das Porträt eines im Grunde recht schüchternen und einsamen Mannes, dem es bislang nicht gelungen ist, eine dauerhafte Beziehung einzugehen.

Ein Film von Vuk Janic