Muslime beim Freitagsgebet in der Moschee beim Hubertusdamm

APA/HANS KLAUS TECHT

Gewalt und Islam: Österreichs Muslime suchen Antworten

Themen: Gewalt und Islam: Österreichs Muslime suchen Antworten |„Die Welt der Vorurteile“ – Die Philosophin Àgnes Heller im Interview | Tod am Isonzo: Papst-Gedenken an den Ersten Weltkrieg | Umstrittene Praxis: Heilen im Namen Gottes?

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 14. September 2014, 12.30 Uhr, ORF 2

Wiederholung am 14. September 2014, 14.50 Uhr, ORF III

Gewalt und Islam: Österreichs Muslime suchen Antworten

Der Islam und sein Verhältnis zur Gewalt sind wieder einmal zum Thema öffentlich geführter Debatten geworden. Der Anlass: Die Gräueltaten einer Terrormiliz, die sich „Islamischer Staat“ (IS) nennt und Teile Syriens und des Irak unter ihre Herrschaft gebracht hat. Christen und Jesiden sind bereits zu Opfern der sunnitischen Dschihadisten geworden, aber auch schiitische Muslime. In den Reihen der selbst ernannten „Gotteskrieger“ befinden sich nicht nur junge Männer aus dem arabischen Raum, sondern auch Kämpfer aus Europa. Dass darunter Radikale aus Österreich sind, beschäftigt die heimische Justiz – und – als offizielle Vertretung der Musliminnen und Muslime in Österreich – die Islamische Glaubensgemeinschaft. Dort sieht man sich indes mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert: Einerseits will man mit einem engagierten „Herbstprogramm“ Aufklärungsarbeit leisten und damit Jugendliche verstärkt gegen die Propaganda radikaler Islamisten „immunisieren“. Andererseits versucht man, islamfeindlichen Tendenzen in Österreich entgegenzuwirken. Ein „Orientierung“-Team hat mit muslimischen Jugendlichen in Wien gesprochen, außerdem mit Fuat Sanac, dem Präsidenten der IGGiÖ und mit der muslimischen Mediatorin Sabrina Fuchs.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten

„Die Welt der Vorurteile“ – Die Philosophin Àgnes Heller im Interview

Die in Ungarn geborene jüdische Philosophin Àgnes Heller beleuchtet in ihrem aktuellen Buch „Die Welt der Vorurteile“ u.a. auch die Ursachen und Auswirkungen von ethnischen und religiösen Vorurteilen. Im „Orientierung“-Interview spricht die 85-Jährige über den Wandel von Vorurteilen und Stereotypen in den vergangenen Jahrzehnten und führt aus, welche Rolle Vorurteile in der aktuellen Debatte rund um Salafisten, Dschihadisten und andere Extremisten spielen.

Gestaltung: Christoph Riedl-Daser, Länge: 5 Minuten

Tod am Isonzo: Papst-Gedenken an den Ersten Weltkrieg

Die Kämpfe am Isonzo zwischen Italien und Österreich-Ungarn gehören zu den blutigsten des Ersten Weltkrieges. Hunderttausende Soldaten haben in den insgesamt zwölf Schlachten ihr Leben verloren. Viele Friedhöfe erinnern heute an die meist unbekannten Gefallenen. Die größte militärische Gedenkstätte Italiens ist Redipuglia mit mehr als 100.000 Toten. Hier und am österreichischen Soldatenfriedhof Fogliano gedenkt Papst Franziskus am kommenden Samstag der Gräuel des Ersten Weltkrieges. Auch die meisten der 14.550 österreich-ungarischen Gefallenen sind anonym geblieben, nur 2.500 konnten identifiziert werden. Papst Franziskus wird in Redipuglia eine Messe feiern, zu der bis zu 200.000 Pilger, darunter viele Österreicher und Slowenen, erwartet werden. Aus Österreich kommen u.a. Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Alois Schwarz aus Kärnten.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 4 Minuten

Umstrittene Praxis: Heilen im Namen Gottes?

Das Neue Testament erzählt von wundersamen Taten, die Jesus und seine Jünger vollbracht haben sollen: Blinde wurden wieder sehend, Todkranke fanden zurück ins Leben und Lahme konnten wieder gehen. Das Heilen im Namen Jesu hat in vielen christlichen Gemeinden und Kirchen bis heute Tradition. Schmal ist freilich bisweilen der Grat zwischen frommen Gebeten und Scharlatanerie, die darauf abzielt, mit der Not schwerkranker Menschen Geschäfte zu machen. Ein „Orientierung“-Team hat sehr unterschiedliche „Heilungsveranstaltungen“ besucht und dabei versucht, sich ein Bild zu machen: vom international bekannten „Geistheiler“ Joao de Deus, von Erwin Fillafer von der Freien Christengemeinde „Life Church Villach“ und vom katholischen Priester Zacharias Thudippara. Im Gespräch über den Umgang mit dem Phänomen „Heilen im Namen Gottes“: die Pastoraltheologin Regina Polak.

Bericht: Marcus Marschalek, Charlotta Rehnke; Länge: 9 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser