Sterben in Würde

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„Sterben in Würde“ – auch selbstbestimmt?

Oase des Friedens? Qamischli – Stadt in der nordsyrischen „Terror-Zone“ | Von letzten Fragen: „Sterben in Würde“ – auch selbstbestimmt? | Zimmer mit Mehrwert: Flüchtlinge und Profis leiten Caritas-Hotel „magdas“

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Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 15. Februar 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 15. Februar 2015, 13.25 Uhr, ORF III

Oase des Friedens? Qamischli – Stadt in der nordsyrischen „Terror-Zone“

Etwa 200.000 Einwohner zählt die Stadt Qamischli im äußersten Nordosten Syriens, direkt an der Grenze zur Türkei, nicht weit zur irakischen Grenze, umlagert von der Terrormiliz IS.

Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat sich die 1926 von Aramäern gegründete, heute mehrheitlich von Kurden bevölkerte Stadt, in den vergangenen Jahren zu einem Beispiel dafür entwickelt, wie sich – inmitten von Kriegswirren – friedliches Miteinander gestalten lässt: Eine auf multikultureller Toleranz basierende Demokratisierung hat innerhalb des Kurdengebiets von Rojava im Norden Syriens ein politisch wie wirtschaftlich autonomes System der Selbstverwaltung etabliert. An diesem beteiligen sich sowohl muslimische Kurden und Araber, als auch viele syrisch-orthodoxe Christen.

Bericht: Leo Gabriel, Länge: 8 Minuten

Von letzten Fragen: „Sterben in Würde“ – auch selbstbestimmt?

Mit der Forderung, den so genannte „assistierten Suizid“ in extremen Ausnahmefällen zu erlauben, ließ am vergangenen Donnerstag die Bioethikkommission des Bundeskanzleramtes aufhorchen.

Vehemente Gegenstimmen aus den Reihen der katholischen Kirche, der ÖVP, aber auch von Ärzten waren daraufhin deutlich zu vernehmen. Verständnis für eine Reform des angesprochenen Paragrafen 78 („Mitwirkung am Selbstmord“) zeigt hingegen – schon seit längerer Zeit – Michael Chalupka, Direktor der evangelischen Diakonie, der sich damit einer Position der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) anschließt.

Wichtig, und da herrscht wieder große Einigkeit über Kirchen- und Parteigrenzen hinweg, sei aber v.a. eine Stärkung der Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich, wie auch eine mehrere Monate lang tätige Enquete-Kommission des Parlaments („Würde am Ende des Lebens“) betont. Im aktuellen „Orientierung“-Bericht, kommen u.a. Menschen zu Wort, die sich mit schriftlichen Stellungnahmen an diese Enquete-Kommission gewandt haben:

Robert Mayr, pensionierter Anatomie-Professor und mit der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs konfrontiert und der katholische Priester und Jurist Emmerich Lakatha, der sich gegen eine Verankerung des Sterbehilfeverbots in der Verfassung ausspricht.

Außerdem im „Orientierung“-Interview: der Hausarzt und Autor Günther Loewit, der schon etwa 1000 Menschen auf ihrem „letzten Weg“ begleitet hat.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 10 Minuten

Zimmer mit Mehrwert: Flüchtlinge und Profis leiten Caritas-Hotel „magdas“

Neun Monate lang wurde das ehemalige Pensionistenheim der Caritas im Wiener Prater zum „Hotel mit sozialem Mehrwert“ umgebaut. Im „magdas“-Hotel sind nicht nur Gäste aus der ganzen Welt willkommen, auch der Großteil der Beschäftigten hat Migrationshintergrund. Das Team des Hauses setzt sich aus 20 anerkannten Flüchtlinge, fünf Profis aus der Hotellerie und einem Job-Coach – aus insgesamt 16 Ländern – zusammen.

Ab Samstag dieser Woche können Gäste in den 78 Zimmern des Hauses übernachten. Ein Grundprinzip bei der Renovierung des Hauses war das sogenannte „Upcycling“: Unter dem Motto „aus alt mach neu“ wurden alte Kästen zu Schreibtischen oder abgenutzte Holzsessel zu Nachkästchen umgearbeitet.

Das Projekt soll Menschen, die nach Österreich geflüchtet sind die Chance geben, im „magdas“ eine Ausbildung zu absolvieren und auf dem heimischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Gleichzeit ist mit dem Projekt auch eine politische Forderung der Caritas verbunden, wie Caritas-Präsident Michael Landau im „Orientierung“-Interview formuliert: „Wer legal hier lebt, soll auch legal hier arbeiten dürfen.“

Die „Orientierung“ war bei der Eröffnung des „magdas“ dabei und hat eine Mitarbeiterin des Hauses bei ihrer Ausbildung im renommierten Hotel Imperial begleitet.

Bericht: Christoph Riedl-Daser, Länge: 7 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser