kreuz und quer Morgenland im Abendland

ORF/E&A Film/Dominik Spritzendorfer

„Morgenland im Abendland“

Eine „kreuz und quer“-Reise ins spanische Mittelalter mit Josef Hader. Wie weit ist der Islam in Europa zuhause? Kann man Abendland und Morgenland getrennt voneinander sehen? Josef Hader macht sich auf eine Recherche-Reise in die Vergangenheit. Danach: „kreuz und quer“-Diskussion: Islam – seine hellen und dunklen Seiten.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 07. April 2015
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholungen:

Mittwoch, 08. April 2015
um 20.15 Uhr, ORF III

Donnerstag, 09. April 2015
11.50 Uhr, ORF 2
Nur „Morgenland im Abendland“

Josef Hader erkundet dabei unter anderem wie in Andalusien zwischen 700 n.Chr. und 1300 n.Chr. Christentum, Islam und Judentum über lange Zeiten immer wieder friedlich koexistieren konnten. Seit vier Jahrzehnten nimmt in West- und Mitteleuropa durch Migration die Zahl jener Mitbürger/innen, die sich als Muslime verstehen, stetig zu. Seit etwa zwanzig Jahren gibt es hierzulande eine diffuse Angst vor Überfremdung oder gar Islamisierung.

In der HD-Dokumentation „Morgenland im Abendland“, die „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel – zeigt, schaut Josef Hader mit Regisseur Werner Boote dorthin, wo es – zumindest in der Vergangenheit – weitgehend funktioniert hat. Um 23.30 Uhr folgt eine „kreuz und quer“-Diskussion zum Thema „Islam – seine hellen und dunklen Seiten“.

„Morgenland im Abendland: Eine Reise ins spanische Mittelalter mit Josef Hader“

Die Reise führt Josef Hader und Werner Boote nach Andalusien, wo es zwischen 711 und 1492 muslimisch dominierte Reiche gab – wie das Kalifat von Cordoba und das Emirat von Granada. Neben bewaffneten Auseinandersetzungen existierte damals ein Jahrhunderte überdauernder Kulturaustausch und somit das friedliche Zusammenleben zwischen den drei Buchreligionen Judentum, Islam und Christentum: „La Convivencia“.

„Ich glaube, dass aktuelle Geschehnisse und generell die Zeitstimmung uns nahelegen, dass Integration überhaupt nicht funktioniert. Und ich glaube, dass das ein zutiefst falscher Eindruck ist. Man muss es objektiv beurteilen und darf nicht nur dorthin schauen, wo es gar nicht funktioniert“, meint Josef Hader.

Der Dramatiker und Autor Fritz Schindlecker ließ sich anlässlich einer Reise nach Andalusien dazu inspirieren, diese dokumentarische Spurensuche ins Leben zu rufen. Von den Eindrücken der Reise erzählte er Josef Hader und Werner Boote, rasch konnten sie zur Mitarbeit am Projekt gewonnen werden. Die von e&a Film produzierte Dokumentation ist spannend und voll von historischen Fakten. Josef Hader zeigt den Zuschauern „als Reisebegleiter in die Vergangenheit“ jene Vorzüge der europäisch/maurischen Epoche, die auch für das Zusammenleben der Kulturen in der Gegenwart sehr nützlich sein könnten.

„Morgenland im Abendland“ ist eine Produktion der e&a Film in Koproduktion mit ORF, gefördert von FERNSEHFONDS AUSTRIA, Fernsehfilmförderung des Filmfonds Wien, Niederösterreich Kultur und BMBF – Bundesministerium für Bildung und Frauen.

„kreuz und quer“-Diskussion: „Islam – seine hellen und dunklen Seiten“

Sie gilt als Blütezeit des Islam: die Herrschaft im mittelalterlichen Spanien. Was hat laut Expertinnen ab dem 19. Jahrhundert insgesamt zu einer Engführung des Islam mit Tendenzen zur Intoleranz geführt? Darüber diskutieren Milad Karimi (Religionsphilosoph und Koran-Übersetzer), Eva Haverkamp (Professorin für Mittelalterliche Jüdische Geschichte und Kultur) und Karl-Josef Kuschel (katholischer Theologe mit Forschungsschwerpunkt Interreligiöser Dialog).

Die Diskussion leitet Günter Kaindlstorfer