Romero

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Seligsprechung des Märtyrer-Bischofs Oscar Romero

El Salvador: Seligsprechung des Märtyrer-Bischofs Oscar Romero | „Die Arche“ – Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen | „Auch der Unglaube ist nur ein Glaube…“ – Im Gespräch mit Arnold Stadler | Beten mit den Füßen: Von alten und neuen Pilgerwegen

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Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 17. Mai 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 19. Mai 2015, 10.30 Uhr, ORF III

El Salvador: Seligsprechung des Märtyrer-Bischofs Oscar Romero

Am 24. März 1980 wurde in San Salvador Erzbischof Oscar Arnulfo Romero von einem Scharfschützen ermordet, während er in einer Krankenhauskapelle die Morgenmesse zelebrierte.

In der Erinnerung lebt Romero als Märtyrer der Armen weiter – als ein Prophet, der sich mutig für die Gerechtigkeit einsetzte, sich kein Blatt vor den Mund nahm und gegen die Unterdrückung des Volkes durch eine der Oberschicht verpflichtete Regierungsjunta eintrat.

Die Verbrechen, die Verbrecher und ihre Opfer nannte er öffentlich beim Namen. Romero gilt im Land längst als Heiliger. Jetzt hat sich nach einem langen Prozess voller Hindernisse die katholische Kirche entschlossen, Romero seligzusprechen, und zwar am 23. Mai auf dem Platz „Erlöser der Welt“ in San Salvador.

Für die vielen, die sich von Oscar Romero bis heute inspirieren lassen, ist der feierliche Akt einerseits eine große Freude, andererseits aber auch eine große Herausforderung. Denn bis heute sucht El Salvador nach einem Ausweg aus Armut und Gewalt.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 8 Minuten

„Die Arche“ – Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen

Vor mehr als einem halben Jahrhundert, im Jahr 1964, gründete der Kanadier Jean Vanier die ökumenische Gemeinschaft „Die Arche“ („L`Arche“). Das Zusammenleben von Menschen mit und ohne geistige Behinderungen, „in denen Helfende über die Begegnung mit Benachteiligten selbst an Lebensqualität gewinnen“, stand dabei von Anfang an im Vordergrund.

Mittlerweile gibt es mehr als 140 Arche-Gemeinschaften in 35 Ländern, so auch in Österreich. Und der Gründer, heute 86, wird am 18. Mai mit dem hoch dotierten Templeton-Preis 2015 (rund 1,5 Millionen Euro) für sein Lebenswerk geehrt.

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 7 Minuten

„Auch der Unglaube ist nur ein Glaube…“ – Im Gespräch mit Arnold Stadler

Sein Schriftstellerkollege und Freund Peter Handke bescheinigt Arnold Stadlers Büchern „eine gewaltige Sehnsucht“. Eine Sehnsucht, die bei Stadler nicht nur existenzieller, sondern auch religiöser Natur ist.

Unter dem Titel „Auch der Unglaube ist nur ein Glaube“ beschäftigte sich dieser Tage ein Symposium der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien mit dem Werk des 1953 in Süddeutschland geborenen Autors, der in seinen Werken immer wieder mannigfaltige Religionsbezüge herstellt.

Ein „Orientierung“-Team hat den Büchner-Preisträger, der seit den 1990er-Jahren eine besondere Beziehung zu Wien pflegt, auf seinem jüngsten Besuch in der österreichischen Bundeshauptstadt begleitet – an Stätten, die auch für das literarische Schaffen des Schriftstellers von Belang sind: zur Wotruba-Kirche, der Adalbert-Stifter-Gedenkstätte und zum Denkmal des Predigers Abraham a Sancta Clara.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Beten mit den Füßen: Von alten und neuen Pilgerwegen

Mikulov in Tschechien, an der Grenze zu Österreich und Halbturn im Burgenland, an der Grenze zu Ungarn: Der einstige „Eiserne Vorhang” symbolisierte hier noch vor rund 25 Jahren für viele so etwas wie das „Ende der Welt”.

Heute verbinden Teile des Jakobsweges die Länder bis nach Santiago de Compostela in Spanien. Gepilgert wird teils auf jahrhundertealten Routen, wie im Weinviertel, teils auf neu angelegten Pfaden, wie im Burgenland.

Beim Gehen ist man langsam unterwegs, hat Zeit für Blicke in die Landschaft und für die Menschen am Weg, erzählt der Obmann des Vereins “Jakobswege Österreich”, Franz Renghofer: „So kommen Menschen aus den verschiedensten Ländern miteinander in Kontakt, wandern oft auch ein Stück des Weges gemeinsam”.

Ein „Orientierung“-Team hat zwei Pilgergruppen - aus Tschechien und Ungarn - durch Niederösterreich und das Burgenland bis nach Mautern begleitet und sie nach den Gründen für ihre „Pilgerleidenschaft“ gefragt.

Bericht: Marcus Marschalek, Miriam Beller; Länge: 5 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser