Magedeburg Kaserne Klosterneuburg

APA/HERBERT NEUBAUER

Helfen, aber richtig: Immer mehr Asylwerber in Österreich

Helfen, aber richtig: Immer mehr Asylwerber in Österreich | Angst vor IS-Terror: Jesiden-Flüchtlinge in der Türkei | El Salvador: Die Seligsprechung eines Unbequemen | Firmung mit 17? – Argumente für ein höheres Firmalter

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 24. Mai 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 26. Mai 2015, 10.40 Uhr, ORF III

Helfen, aber richtig: Immer mehr Asylwerber in Österreich

Zeltlager für Flüchtlinge in Österreich – „beschämend“ und „unwürdig“ sei das, war in den vergangenen Tagen zu lesen und zu hören. Und die Diskussionen gehen weiter: Werden sich Bund und Länder auf eine Neuregelung einigen?

Wie steht es um das Angebot des Verteidigungsministers, weitere Kasernen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen?

Lösungen sind jedenfalls, mit Blick auf mehr als 10.000 Asylanträge allein in den ersten drei Monaten des Jahres, dringend gefragt. Das weiß man auch in Klosterneuburg: Dort sind derzeit mehr als 200 Asylwerber – unter ihnen auch zahlreiche unbegleitete Minderjährige – in der „Magdeburg-Kaserne“ untergebracht.

Doch nur noch wenige Tage, bis Ende Mai, wird sich die Kaserne in Bundesbesitz befinden: Ein Kaufvertrag ist bereits vorbereitet, das Stift Klosterneuburg wird das Kasernengelände kaufen. Was dann mit den Flüchtlingen passiert? Die Stiftsführung hat jedenfalls Hilfsbereitschaft signalisiert. Mit dem Innenministerium und mit dem Klosterneuburger Bürgermeister wird über mögliche Lösungen gesprochen.

Für einen menschlichen Umgang mit den Kriegsflüchtlingen in Klosterneuburg setzt sich derweil das Caritas-Projekt „Kompa“ ein: Nachbarschaftliche Begegnungen sollen die Berührungsängste zwischen Einheimischen und Flüchtlingen überwinden helfen. Und auch die Bürger/innen-Plattform „Klosterneuburg hilft“ versucht – durch Deutschkurse etwa – „potenzielle Animositäten gegenüber den Fremden“ erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Angst vor IS-Terror: Jesiden-Flüchtlinge in der Türkei

In Teilen Syriens, so wird gemeldet, sind IS-Kämpfer auch weiter auf dem Vormarsch: Die syrische Stadt Palmyra haben die Dschihadisten erst vor wenigen Tagen unter ihre Kontrolle gebracht. Rund die Hälfte des syrischen Staatsgebiets sei damit bereits unter „IS-Herrschaft“, so die Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Und auch im Irak gehen die Kämpfe zwischen der IS-Terrormiliz und regulären Truppen weiter. Hunderttausende Menschen sind bereits geflüchtet, viele von ihnen in die Türkei. Dort, im Südosten des Landes, haben auch zahlreiche Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden – von den Dschihadisten als „Teufelsanbeter“ verfolgt - Zuflucht gesucht und gefunden. Ein „Orientierung“-Team war dort.

Bericht: Detlef Urban, Länge: 8 Minuten

El Salvador: Die Seligsprechung eines Unbequemen

Mit einem großen Fest wird am Samstag in San Salvador Erzbischof Oscar Arnulfo Romero selig gesprochen. Eine Herausforderung für das Land. Denn El Salvador ist nach wie vor fest im Griff von Armut und Gewalt.

Romero, der wegen seines Einsatzes für Arme und Unterdrückte 1980 am Altar ermordet wurde, gilt heute vielen Engagierten als einzigartiges Vorbild. „Er hat seinen Lehrstuhl zum Leuchtturm“ gemacht, sagt eine Theologin aus San Salvador.

Aus Sicht einer Pfarraktivistin in einer salvadorianischen Kleinstadt hatte Romero alles, was einen Propheten auszeichnet: „Ein Prophet ist jemand, der nicht nur ankündigt (anuncia), sondern auch anklagt (denuncia).“

Die Seligsprechung des „Märtyrers der Armen“ war lange Zeit aus politischen Gründen blockiert. Erst Papst Franziskus, der lateinamerikanische Papst, gab grünes Licht. Oscar Romero wird über El Salvador hinaus als „Santo de America“ verehrt.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 5 Minuten

Firmung mit 17? – Argumente für ein höheres Firmalter

Nach Taufe und Erstkommunion ist die Firmung – die „Gabe der Kraft des Heiligen Geistes an die Gläubigen“ - das dritte Initiationssakrament in der römisch-katholischen Kirche.

Jedes Jahr werden in Österreich Tausende Jugendliche – meist im Alter zwischen 12 und 14 Jahren – gefirmt und somit „Vollbürger im Reiche Christi“, wie es offiziell heißt. Doch „die Firmung mit 12 ist oft die feierliche Verabschiedung von der Kirche“, so der Kurator der Pfarre Innsbruck-Mühlau, in dessen Pfarre Jugendliche erst ab 15 beziehungsweise 16 Jahren zur Firmung gehen.

Ähnlich äußert sich auch der Jungschar- und Jugendseelsorger der Diözese Innsbruck, Wolfgang Meixner, der meint, dass „die Firmung nicht der letzte Punkt“ in der katholischen Jugendarbeit sein sollte. Im erst kürzlich gegründeten Pfarrverband Dornbirn hat man jetzt überhaupt das Firmalter generell auf 17 Jahre angehoben.

Was sich die Verantwortlichen davon erhoffen und welche Argumente für ein höheres Firmalter sprechen, zeigt der aktuelle „Orientierung“-Beitrag.

Bericht: Christoph Riedl-Daser, Länge: 6 Minuten

Aufregung gibt es rund um die Kündigung eines Dozenten der Islamischen Religionspädagogischen Akademie - kurz IRPA - in Wien. Karim Saad unterrichtete sechs Jahre lang angehende Religionslehrer und -lehrerinnen.

Redaktionsleitung: Norbert Steidl
Moderation: Christoph Riedl-Daser