Frère Roger zum 100. Geburtstag

APA-Photo Roland Schlager

Erinnerungen an Frere Roger zum 100. Geburtstag

Dieser Tage wäre Frere Roger Schutz 100 Jahre alt geworden. Als Gründer der ökumenischen Gemeinschaft Taize ist er weltweit bekannt geworden. Das kleine Dorf Taize in Südburgund, Frankreich, ist für viele sinnsuchende junge Menschen aus allen Erdteilen zu einem spirituellen Symbol und zu einem Ort der Begegnung geworden.

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Sendungshinweis

FeierAbend, Fronleichnam, 4.6.2015, 19.52 Uhr, ORF 2

Eine ökumenische Gemeinschaft von, wie sie sich nennen, „Brüdern“ lebt dort ihren christlichen Glauben und lässt andere daran teilhaben. Taize fasziniert in seiner Einfachheit und Unmittelbarkeit bis heute. Die „Gesänge von Taize“ haben sich überraschend über die ganze Welt verbreitet und werden in 50 Sprachen gesungen.

Der Gründer der Communaute, Frère Roger Schutz, hatte sich 1942 – mitten im Zweiten Weltkrieg - allein in das abgelegene Dorf zurückgezogen um einen Ort der Versöhnung zu schaffen. Nur wenige Kilometer von der Demarkationslinie entfernt, die Frankreich damals teilte, lag das Haus, das Roger Schütz erwarb. Anfangs versteckte er hier jüdische Flüchtlinge – später kümmerte er sich um deutsche Kriegsgefangene.

Nach und nach schlossen sich dem Protestanten Roger Schütz junge Männer an. Zuerst nur evangelische, später auch aus den anderen christlichen Kirchen. Die Gemeinschaft verschrieb sich von Anfang an der Aussöhnung der Kirchen, der europäischen Verständigung und dem einfachen Leben.

Roger Schutz ist immer daran gelegen, beide Seiten des christlichen Glaubens zu leben: Mystik und Politik. Der christliche Glaube hat immer eine gesellschaftspolitische Dimension und ruft Christen und Christinnen zum solidarischen Handeln auf, sind die Brüder von Taize bis heute überzeugt. Beten, ein einfaches Leben führen, sich auf das Wesentliche reduzieren und daraus Kraft für solidarisches Handeln schöpfen ist das Credo der Gemeinschaft von Taize.

Ein Film von Thomas Bogensberger
Redaktion: Barbara Krenn