Flüchtlinge im Lager Traiskirchen

ORF/Orientierung/Marcus Marschalek

„Bilder der Schande“: Österreich und die Flüchtlinge

Umgang mit Menschen auf der Flucht: Diakonie-Direktor Michael Chalupka | „Heimspiel“ für Franziskus: Der Papst in Lateinamerika | Hubert Leeb: Ein Pater und sein Lebenswerk

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 12. Juli 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 14. Juli 2015, 10.00 Uhr, ORF III

„Bilder der Schande“: Wie Österreich mit Flüchtlingen umgeht

Mit dem Vorschlag, Hunderte Asylwerber aus dem völlig überfüllten Erstaufnahmelager Traiskirchen in die Slowakei zu bringen und dort betreuen zu lassen, ließ am Donnerstag Innenministerin Johanna Mikl-Leitner aufhorchen. Und ebenfalls am Donnerstag wurde, erstmals seit Jahren, Medienvertretern im Rahmen eines geführten Rundgangs Einblick in die dramatische Situation im Lager gewährt. Dass wenige Tage zuvor Asylwerber selbst – mit Fotos an die „Orientierung“-Redaktion – auf den Ernst der Lage aufmerksam machten, sorgte für teils heftige Diskussionen: Vor allem in den sozialen Medien wurden die Bilder, die z.B. im Freien schlafende Flüchtlinge und völlig überfüllte Ruheräume zeigen, mit höchst unterschiedlichen Kommentaren bedacht. Verständnis und Hilfsbereitschaft signalisierte dabei nur eine Minderheit. Genau das aber, so meinen auch Caritas und evangelische Diakonie, wäre jetzt besonders gefragt. Auch Hilfe im Kleinen, wie sie die muslimische Gemeinschaft von Traiskirchen nun im Fastenmonat Ramadan jeden Abend anbietet: ein „Fastenbrechen-Essen“ für mehr als 2000 Menschen, die meisten von ihnen aus dem Erstaufnahmelager Traiskirchen.
Bericht: M. Marschalek, K. Winkler, M. Beller; Länge: 5 Minuten

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Im „Orientierung“-Schaltgespräch zum Thema „Wie menschlich ist Österreichs Umgang mit Menschen auf der Flucht?“: Diakonie-Direktor Michael Chalupka.

„Heimspiel“ für Franziskus: Der Papst in Lateinamerika

Es ist die bislang längste „Dienstreise“ seines Pontifikats, zu der Papst Franziskus am vergangenen Sonntag aufgebrochen ist: eine achttägige Visite, die ihn gleich zu Beginn nach Ecuador geführt hat, anschließend nach Bolivien und die ihn – zum Abschluss des Besuchs auf seinem Heimatkontinent – auch nach Paraguay führt. – Mit besonderer Aufmerksamkeit wurde dabei der Bolivien-Aufenthalt von Papst Franziskus verfolgt: Die Ankunft auf dem höchst gelegenen Flughafen der Erde, der Begrüßungsjubel von 150.000 Menschen, der Empfang durch Staatspräsident Evo Morales und dessen teils recht eigenwilligen Geschenke für den Gast aus Rom – ein Beutel mit Koka-Blättern und ein Kruzifix in Gestalt von Hammer und Sichel. Ein „Orientierung“-Team hat wichtige Stationen dieses Bolivien-Aufenthalts von Papst Franziskus begleitet.
Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 6 Minuten

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Hubert Leeb: Ein Pater und sein Lebenswerk

Im vergangenen Jahr wurde der Brasilien-Missionar Pater Hubert Leeb 80 Jahre alt. Im Herbst verabschiedete er sich in seiner Heimatstadt Grieskirchen in Oberösterreich von seinen Freunden und Förderern. Denn von nun an möchte er in Brasilien bleiben und sich den Strapazen einer Flugreise nicht mehr aussetzen. Leeb hat auf der Urwald-Halbinsel Porto do Mato ein großes sozial-pastorales Zentrum mit dem Namen „Esperança de Deus“ (Hoffnung auf Gott) gegründet und damit vielen Bewohnerinnen und Bewohnern der Region aus bitterer Armut geholfen. Seit er das Zentrum im Alter von 75 Jahren an die Diözese abtrat, musste er jedoch mitansehen, wie man es verfallen ließ. Jetzt soll es revitalisiert werden, aber die Diözese verzichtet dabei auf Leebs Mitwirkung. Ein Grund dafür: Obwohl er Ordensmann ist, lebt er mit einer Frau zusammen und steht auch öffentlich dazu. Der Konflikt ist bitter, dennoch blickt Hubert Leeb mit Freude auf sein Lebenswerk.
Bericht: Christian Rathner, Mitarbeit: Reimund Meincke; Länge: 9 Minuten

Redaktionsleitung: Norbert Steidl; Moderation: Christoph Riedl-Daser